Mit mir stimmt etwas nicht…
Depression? Angst? Erschöpfung?
So fing es an….
Es war Anfang Oktober, ach schön zwei Wochen Urlaub mit der Family. Ich merkte das ich total ausgebrannt war und dringend diesen Urlaub brauchte. Leider sind zwei Wochen immer sooo schnell um und ich merkte in diesem Urlaub schon, dass etwas anders war. Der Sommerurlaub war wirklich noch entspannend, aber der im Herbst war anders. Ich dachte zu viel, konnte nicht wirklich abschalten und am Mittwoch, also 4 Tage vor Urlaubsende ging dann gar nichts mehr. Meine Laune wurde immer schlechter, ich dachte nur noch an die Arbeit und ich wünschte mir jeden Tag einen Lottogewinn oder eine gute Fee. Irgendeinen Grund das ich nicht los muss.
Dann war es Montag, ich musste zur Spätschicht. Der Wecker klingelte also wie gewöhnlich. Ich machte mich fertig, trank meinen Kaffee, rauchte meine Zigarette. Umso näher die Zeit zum losfahren rückte, umso mehr wehrte sich mein ganzes Inneres dagegen los zu fahren. Da ich aber meinen Mann nicht enttäuschen wollte, fuhr ich also los.
Während der Autofahrt merkte ich, wie mir die Tränen liefen.
Ich fuhr weiter, dachte es gibt sich schon. Aber nein, an einer Ampel an der ich hätte links abbiegen müssen fuhr ich einfach gerade aus. Ich suchte verzweifelt irgendwo einen Schleichweg um anhalten zu können. Diesen fand ich und hielt an und brach komplett zusammen. Ich heulte, zitterte und war voller Panik. Was soll ich tun, ich kann nicht einfach wegbleiben, die Leute reden doch. Ich weiß nicht genau wie, aber ich fasste all meinen Mut zusammen und schrieb einer Kollegin (übrigens die einzige der ich noch vertraue), dass ich das alles nicht mehr kann und sie bitte mit dem Chef reden soll.
Irgendwie habe ich dann noch gedacht, ich kann hier nicht bleiben. Mich kann jemand sehen von der Arbeit und fuhr wieder los in Richtung Heimat. Ich traute mich aber nicht nach Hause. Mir war es peinlich so ein Häufchen Elend zu sein. Ich habe allerdings meinem Mann nicht bedacht, denn er fragte irgendwann wo ich bin. – Ich melde mich sonst immer, wenn ich angekommen bin – Tja was soll ich sagen, ich stand irgendwo im Wald, heulte immer noch und zu allem Überfluss platzte mir fast noch die Blase vom vielen Kaffee. Schließlich sagte ich meinem Mann wo ungefähr ich bin und er rettete mich quasi. Er nahm mich in den Arm versuchte mich zu trösten und mir gut zuzureden. Irgendwann fuhren wir dann nach Hause und anschließend gleich zum Arzt.
Im Wartezimmer sitzend und immer noch ganz aufgewühlt.
Ich fragte mich die ganze Zeit was ich denn sagen soll, das ist doch peinlich. Jede Frau hat Job, Kinder und Haushalt/Garten und ich soll mich jetzt dahin setzen und sagen das ich das nicht schaffe????
Da ich mir aber eingestehen musste, dass der nächste Tag nicht anders werden würde bin ich also darein. Dann die Frage wie es mir geht und dann kam nur noch „Ich kann nicht mehr“. Bei dem Versuch zu erklären was heute vorgefallen war, dass ich unter Schlafstörungen leide und mir alles zu viel ist und noch andere Sachen, liefen dann wieder die Tränen.
Ich hörte nur zwei Wörter: depressive Episode
Bähm! Was ich? Nein niemals. Naja sie schrieb mich krank für zwei Wochen mit den Worten: „Freitag in zwei Wochen wiederkommen, Psychiater suchen und ich solle was „schönes“ für MICH tun.“
Auf der Fahrt nach Hause dachte ich so, naja vielleicht wirklich nur überlastet. Vielleicht reicht der Urlaub nicht und nach den zwei Wochen ist alles wieder gut.
Natürlich liest man in der heutigen Zeit sehr viel im Internet. Einerseits sollte man dies nicht tun, aber andererseits ist mir dadurch einiges klar geworden und ich musste schmerzlich feststellen das ich seit längerem schon nicht mehr ich selbst war. Ich bin nur noch am „funktionieren“, Job, dann nach Hause und auch da hatte ich immer einen strikten Plan im Kopf. Wann muss dieses und jenes erledigt werden, wie lange brauche ich dafür usw.
Ich kriege meinen Kopf nicht aus.
Ich habe sooooo viele Gedanken im Kopf. Es ist so ein durcheinander da oben, ich komme nicht zur Ruhe. Hinzu kommt das ich nicht raus will. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke und beim Autofahren zittere ich und mittlerweile habe ich Angst vorm fahren. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren. Ich konnte mal 3 – 4 Dinge gleichzeitig, also voll Multitaskingfähig, aber momentan fällt es mir sehr schwer mich auf eine Sache zu konzentrieren.
Ein bis zwei Stunden sind Standard bis ich eingeschlafen bin und das schon seit Monaten.
Also versuche ich mal was für mich zu tun.
Ich hoffe ihr bleibt dran und bis zum nächsten Mal……