dear diary

Gute Tage, schlechte Tage Teil 3

Heute war ja wieder so ein Tag – unglaublich.

Ich war ja heute mit meinem Sohn zur Chirurgie, um seinen „Knubbel“ an der Achsel abchecken zu lassen. Dazu muss ich sagen, dass bei uns in der Familie Krebs vorkommt und ich dadurch bei solchen Dingen immer übervorsichtig bin. Denn es ist schwarz und hart. Tut zwar nicht weh, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen. Auf dem Weg dorthin wurde Sohnemann etwas nervös, da wir damit rechneten das es rausgeschnitten wird. Im Auto sage ich noch zu ihm, dass ich denke, das heute nichts passiert.

Nach kurzer Wartezeit waren wir dann auch dran. Er musste sich frei machen und Hr. Doktor guckt nur ein paar Sekunden drauf und erzählte uns dann, dass es eine Art Grützbeutel ( Erklärung hier, wer will)wäre. Er fand es gut, dass wir jetzt schon kamen, da das Ding wohl immer weiterwächst, bis zur Größe eines Ei’s. 😱 Man müsste so, nur einen kleinen Schnitt machen, der mit 2-3 Stichen genäht wird. Dann habe ich gefragt, ob man das nicht jetzt schnell machen könne. Das Wartezimmer war leer. Er meinte nur, er hätte jetzt Sprechstunde und da macht er keine Op’s.

Okay, dann nicht.

Dann war er fertig mit uns. Während er schon auf dem Weg in sein Büro war, sagte er noch nebenbei, dass es dann noch eingeschickt wird. Um halt zu prüfen ob alles in Ordnung ist. Ich wollte dann noch sagen, dass das gut ist, eben wegen diverser Krebserkrankungen in unserer Familie. Aber das hat besagtem Arzt gar nicht interessiert. Er hörte gar nicht mehr zu und verschwand in sein Büro, oder was auch immer. Zumindest war er weg. Termin von der Schwester bekommen und raus sind wir. Ich dachte ja nur, ich übertreibe wieder, weil mich dieses Verhalten so aufgeregt hat.

Nein mein Sohn sagte auch: „Was war denn das? Der hat sich das nicht mal richtig angeguckt.“

Diese Art und Weise finde ich unter aller Sau.

Selbst wenn ich dachte, ich möchte auch diese Arroganz und das Selbstbewusstsein haben, was dieser Arzt rüberbringt. Es sind ja nicht alle Ärzte so, aber meiner Erfahrung nach, sind die Spezialisten am schlimmsten. Als würden sie genau wissen, es ist Ärztemangel, es kommen ja eh keine nach. Also können sie mit den Patienten umgehen, wie sie wollen. Das hat mich heute echt wieder dermaßen aufgeregt, dass ich das hier schreiben muss. Für mich war es wieder erschreckend, zu sehen wie Menschen sein können. Das sind genau solche Menschen, die ich nicht mag, um nicht zu sagen hasse.

Wie ist das denn bei Euch?

Wie sind die Ärzte da so drauf?

Naja, nun haben wir in zwei Wochen Op-Termin.Dann hoffen wir das der gute Mann das ordentlich macht und wir da erstmal nicht mehr hinmüssen.

Aber da war sie wieder, die Frage:

Was ist nur mit den Menschen los?

Ich bin einfach nur sprachlos. Mein Sohn erzählte heute auch, dass ein Kumpel von ihm nicht beim unserem Projekt helfen wolle, weil er ja nichts davon hat. Was soll man als Mutter dazu sagen? Jeder tut nur noch was für den anderen, wenn er auch etwas davon hat. So eine Gesellschaft sind wir geworden. Ich kann mich an früher erinnern, da wurden sämtliche Kumpels zusammengetrommelt, mit ner Kiste Bier und dann wurde losgelegt. Da hat keiner gefragt, ob er denn etwas davon hat. Ist mir auch egal, ich ziehe das auch allein mit meiner Family durch.

Das Verhalten, so vieler Menschen ärgert mich eben.

Ich kann es einfach nicht verstehen, warum man so ist. Dann wird sich gewundert, dass so viele Menschen mit ihrem Leben nicht mehr klarkommen. Meines Erachtens gibt es doch nur noch die selbstbewussten, arroganten Menschen und dann die die darunter leiden und irgendwann daran zerbrechen. Wie ich ja letztens schon schrieb, in meinem Umfeld sind es bis jetzt 5 Leute. Fünf Menschen, die dem Verhalten anderer Menschen nicht mehr Stand halten können. Menschen die jetzt mit Ängsten und Depressionen und was weiß ich noch zu kämpfen haben.

Morgen ist ja wieder Arztbesuch angesagt.😱 

Mir graut es schon. Aber was soll ich machen?! Gestern erst hatte ich wieder das Gespräch mit meinem Mann. Solange ich diese Angst vor bestimmten Menschen dort nicht los werde, macht es gar keinen Sinn. Dann geh ich maximal ne Woche und sitze dann wieder beim Arzt. Wir wollen in der Therapie, die Ängste besiegen. Ich weiß zwar gerade noch nicht wie das gehen soll, aber ich lass mich überraschen. Ich kann ja erst Ende April wieder hin, da sie in Urlaub ist.

Wie geht das eigentlich?

Wie kann man die Angst vor bestimmten Leuten verlieren?

Ich nenne das ja eigentlich auch nicht Angst. Denn ich habe ja nicht direkt Angst vor denen, sondern vor deren Verhalten. Das wäre echt zu schön, wenn man die Angst verlieren könnte. Das man sich einfach wieder, ohne komische Gedanken ins Auto setzt und zur Arbeit fährt. Ohne sich Gedanken machen zu müssen, wer es denn heute wieder auf einen abgesehen hat.

Geht sowas wirklich?

Ich glaube das in meinem jetzigen Zustand nicht. Gestern Abend zum Beispiel, lag ich so auf der Couch herum. Nee, ist Quatsch. Ich wollte ne halbe Stunde die Augen zu machen, weil halt unser Projekt sehr schlaucht. Auf jeden Fall, habe ich meine Gedanken so schweifen lassen und habe ganz ruhig geatmet. Bis die Gedanken Richtung Arbeit gingen. Fragt mich nicht warum. Da ist mir aufgefallen, dass meine Atmung direkt wieder schneller ging und ich unruhig wurde. Ist doch krass oder?! Ich bin schon Wochen nicht dort, aber bei dem Gedanken an bestimmte Leute, geht’s mir direkt wieder beschissen.

Das ist eben das, was ich nicht mehr will.

Ich will mich nicht mehr runterziehen lassen.

Ich will das Selbstbewusstsein dafür haben.

Leider zieht mich einfach noch zu viel runter. Die Gedanken eben, die nicht aufhören wollen. Ich weiß, ich schreibe das immer und immer wieder, aber das ist so. Die wenigen guten Tage die man hat, sind leider nicht so stark, dass sie die schwachen überwiegen.

Ich habe in der Vergangenheit so viel mit mir machen lassen.

Das will ich nicht mehr.

Ich will nicht mehr zu allem Ja und Amen sagen.

Nein, ich möchte auch mal sagen, was ich gerne hätte oder wie ich mir was vorstelle. Und wenn mir jemand zu nah kommt, möchte ich den Mut haben, mich dagegen zu wehren und wenn es nicht anders geht demjenigen eine zu knallen.

Ich möchte ich sein, glücklich und zufrieden.

Das wird einigen Leuten nicht passen, auch meiner Family nicht. Das merke ich gerade diese Woche wieder. Mein Mann ist arbeiten und motzig. Er ist tiefenentspannt und macht sein Ding. Soll er ja, aber ich will das auch können. Es ärgert mich jedes Mal. Mir geht es beschissen und er merkt es nicht mal. Wie war das? Ab und an braucht eine Frau auch mal Aufmerksamkeit. Gibt’s hier nicht, seit Wochen schon. Ich bin zu viel zu Hause. Die sehen mich ständig, ich bin immer da. Das muss ich ändern, zu meinen Weibsen fahren, zum Beispiel.😘 Klingt komisch, aber ich habe Angst, ihm das zu sagen. Angst zu sagen, ich fahre jetzt mal weg für ein zwei Stunden.

Warum, das soll doch nicht so sein?

Ich soll ja nicht mehr auf andere Leute achten, aber ich kann es nicht. Die Angst ist immer noch da, trotz kleiner Erfolge. Ich kann nicht einfach mein Ding machen, ohne auf andere zu achten. HILFE!!! Ich will das aber können und ich weiß es ist noch viel zu tun, aber ich werde nicht aufgeben.

Sagt mal, wie läuft das bei Euch so ab, mit den Ängsten und Gedanken? Es interessiert mich nämlich, wie ihr euren tagtäglichen Kampf, gegen die Dämonen bestreitet.

Schreibt mir, egal wo. Ich freu mich. 😘💓

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