gesundheit

Gedanken und 1000 Fragen

Habt ihr meinen letzten Beitrag gelesen?

Wow, hört sich an wie jammern auf hohem Niveau. Manche denken vielleicht, ach das arme Mädchen, die kleine Schwester hat alles gekriegt und sie nichts und jetzt will sie Mitleid.

Vielleicht sprechen da auch meine düsteren Gedanken.

Ich sehe überall nur schlechtes, ich kann kaum jemanden vertrauen und denke nur jeder will mir was Böses. Jetzt haltet ihr mich für verrückt, aber es ist wirklich so. Wenn jemand nett zu mir ist, oder ich Komplimente bekomme oder oder oder, dann kann ich das nie glauben beziehungsweise annehmen. Ich denke dann immer: “Was will der von mir?“ Oder die Menschen lügen nur, weil heutzutage sehr viel rumgeheuchelt wird.

Ich meine, besonders schön fand ich mich noch nie.

Immer hatte ich an mir etwas auszusetzen, ich fühlte mich schon immer zu dick, egal ob ich genau richtig war oder nicht. Also ein Selbstwertgefühl habe ich scheinbar überhaupt nicht. Habe ich meines Wissens auch noch nie gehabt. Ich kann mich einfach nicht, als schön oder attraktiv oder so sehen und ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, ob ich das jemals kann. Mir ist es eigentlich auch egal.

Meine Güte, ich bin jetzt Ü40,

da kommen die ganzen Wehwehchen, hier knackts und dort ziepts. Seit heute achte ich mal wieder auf gesunde Ernährung, da ich wirklich ein paar Kilo zu viel habe ☹ Nein, ich will jetzt auch nicht hören, ja du bist 40 da hat man nun mal ein paar Kilos mehr. Auf jeden Fall, sagte mein Sohn mir dann heute: „Mama, Du weißt schon das man mit 40 schlechter abnimmt.“ Wie bitte? Gehört man denn mit 40 wirklich schon zum alten Eisen? Ich weiß, jeder ist so alt wie man sich fühlt. In meiner jetzigen Situation hilft mir der Spruch nur nicht gerade. An manchen Tagen fühle ich mich wie 20 und an manchen Tagen wie 80. Dies sind momentan leider auch die meisten Tage.

Ich komme einfach aus meinen Gedankenkreislauf nicht raus.

Fragen über Fragen, aber ich finde keine Antworten. Dadurch habe ich ganz oft das Gefühl allein zu sein. Mein direktes Umfeld versucht mich zu verstehen, kann es aber nicht. Im Moment nerven mich die meisten Menschen einfach nur, weil es auch sehr anstrengend ist, ihnen meine Situation zu erklären und am Ende verstehen sie mich doch nicht. Ich bin so erklärungsmüde.

Am liebsten würde ich einfach abhauen, irgendwohin wo keine Menschen sind.

Ganz langsam fange ich auch an, zu verstehen warum sich Menschen mit Depressionen und diversen anderen Krankheiten irgendwann das Leben nehmen. Keine Angst ich bin jetzt nicht selbstmordgefährdet, aber es ist für Menschen wie uns einfach sehr schwer, weil viele es eben nicht verstehen oder nicht verstehen wollen. Klar ist das schwer zu verstehen, aber dadurch fühlt man sich viel allein, denn man möchte ja auch niemanden ständig mit seinem Gedankenkarussell belasten.

Manchmal frage ich mich, ob meine Mum das vielleicht so wollte.

Hat sie sich mit Absicht tot gesoffen, um dem ganzen Sch**** zu entkommen? Aber ist das nicht, ein schrecklich, langsamer Tod? Verübeln kann man es ihr ja nicht, bei dem was sie alles durch gemacht hat. Ich fange ja gerade an, es zu verstehen und zu verarbeiten. Wie gesagt, es geht einem zwei, drei Tage gut und dann kommt wieder irgendein Mist und schon bist du wieder ganz unten.

Jemand hat zu mir gesagt, ich solle mich fragen, was ich für mich will, damit ich wieder ins Leben zurückfinde und wieder glücklich sein kann. Die gute Nachricht ist, ich habe eine Antwort darauf. – Hey, wieder ein kleiner Fortschritt 😉 – Die schlechte Nachricht ist, ich kann für mich aber nicht entscheiden wie ich es gerne hätte (oder ich habe die Lösung noch nicht gefunden).

Warum?

Weil einem das Leben immer wieder einen Knüppel zwischen die Beine haut. Vor ein paar Tagen dachte ich nämlich, ich hätte eine Lösung für mich gefunden und dann kam er wieder der Knüppel. Dieser ewige Kreislauf, dass macht mich fertig, dass ich ihn nicht durchbrechen kann. Den Kreislauf den ich versuche zu durchbrechen ist der: Ich möchte für mich die Zeit haben, um gesund zu werden. Ärzte, Krankenkassen und Arbeitgeber hätten gern, dass ich am besten gestern schon wieder fit bin. Hinzu kommt, dass ich Rechnungen bezahlen muss. Wir haben ein Haus, welches finanziert ist. Da kann ich mir nicht mal eben so eine Auszeit gönnen.

Warum muss ich auch ausgerechnet jetzt krank werden?

Dieses Jahr läuft bei uns die Zinsbindungsfrist aus. Heißt für mich – STRESS PUR. Wir müssten Angebote reinholen, uns schlau machen und und und. Das Schlimmste an dem Ganzen ist, dass ich jetzt nicht sagen kann, ich bleib zu Hause. Wie soll das denn mit der Weiterfinanzierung funktionieren? Wieder Fragen über Fragen und keine Antworten. Für viele da draußen ist das sicherlich kein Problem, aber für mich in meiner derzeitigen Situation schon. Job, Haus, Kinder und so weiter sind alltägliche Dinge, wo jeder mit zu tun hat. Bei mir sind es aber gerade grausame Dinge. Ich kann den Kreislauf nicht durchbrechen, denn ich habe Angst das Haus zu verlieren, nur weil ich krank bin.

Also mache ich jetzt doch wieder Abstriche und gehe arbeiten um das Haus nicht zu verlieren?

Man macht dann ja doch wieder was, was man eigentlich gar nicht will. So geht das doch die ganze Zeit im Leben. Man geht arbeiten, damit man Geld verdient. Im gleichen Atemzug sollen wir aber immer Zeit für unsere Kinder haben und immer für sie da sein. Zum Beispiel Elternsprechtage, Tagesausflüge und so weiter. Wie um alles in der Welt ist das vereinbar? Soll ich nun Geld verdienen oder für meine Kinder da sein? Da ist er wieder der Kreislauf. Viele von Euch bekommen das vielleicht hin, aber ich bin gerade nicht in der Lage dazu. Denn wenn man in Schichten zum Beispiel arbeitet, ist es sehr schwer für die Kinder und auch für mich.

Man kann also gar nicht für sich selbst entscheiden, was für einem gerade das Beste ist.

Was man für sich will. So wie meine Gedanken derzeit sind, müsste ich weit weg von der Zivilisation. Da könnte ich so leben wie ich es möchte, ohne dass mir jemand irgendetwas vorschreibt. Dort hat man seine Ruhe und muss sich keiner Gesellschaft anpassen. Ja, ich weiß ich denke sehr negativ. Warum? Naja, zum einen bin ich sehr sensibel momentan und zum anderen will ich eigentlich keine Sachen machen, die ich nicht will, aber scheinbar muss.

Wie machen das denn andere, mit ähnlichen Krankheiten?

Wie habt ihr denn diesen Kreislauf durchbrochen?

Oder kann man das gar nicht?

Ich meine, ich habe Angst nach draußen unter Menschen zu gehen. Ich habe Angst, dass ich meinen Job wieder ausführen muss. Ich habe einfach wahnsinnige Angst davor zu sagen was ich will und dadurch alles zu verlieren.

Letzte Woche hatte ich von meinem Arbeitgeber ein Schreiben im Postkasten.

Ich sag nur Wiedereingliederung/Krankengespräch. Wieder tausend Fragenzeichen auf meinem Kopf.

Muss ich dahin?

Was wollen die wissen?

Was muss ich denen sagen?

Beziehungsweise was soll ich dort sagen?

In der Firma liegt Mobbing und Belästigung an der Tagesordnung. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass sie irgendetwas für mich tun könnten, dass es mir wieder leichter fällt, meinen Job auszuüben. Jahrelang habe ich alles runtergeschluckt und mit nach Hause genommen. Es gibt Kollegen die in einem Kundengespräch heulend raus gerannt sind, weil die Nerven nicht mehr mit machten. Anstatt zu helfen, wurde nur wieder blöd rumgeredet.

Kollegen die ewig da sind, meinen sie können machen was sie wollen usw. usw. Soll ich all das denen erzählen? Wenn ja, was wollen sie ändern? Können oder wollen sie das überhaupt? Oder soll ich gar nicht dorthin gehen? Ehrlich gesagt, bin ich gar nicht in der Lage. Ich stelle mir vor, dass da gewisse hohe Leute sitzen, die mir alles schönreden wollen und am Ende ist doch alles wieder beim Alten.

Ja ich weiß ich denke nur negativ, aber meine Gedanken machen was sie wollen.

Ich bin ja nicht umsonst damit krankgeschrieben. Positiv denken! Ach ja, wenn ich nur wüsste wie das geht. Ich mache mir um alles Sorgen und bin den ganzen Tag permanent am Denken und finde aber keine brauchbare Lösung.

Warum ist das Leben manchmal so schwer??? Mache ich es mir selbst so schwer? Ich denke teilweise ja schon, aber mein Denken ist ja irgendwie verkehrt. Also denke ich schon wieder verkehrt und ganz eigentlich gibt’s eine einfache Antwort auf all meine Fragen???!!!

Es tut mir leid, dass ich momentan so wehleidig rüberkomme.

Es beschäftigt mich eben und ich möchte eine Antwort finden, mit der auch ich klarkomme und nicht nur Banken oder Arbeitgeber oder sonst wer. Es ist bestimmt ganz einfach, ich bin nur eben zu kompliziert. Das ist aber gerade mein Leben, ständige Gedanken, ewige Angst. Diese sch*** Angst, vor alles und jedem, dass macht mich fertig. Ich habe sogar jedes Mal Angst einen Beitrag zu veröffentlichen. Das ist aber genau das, was meinen Kopf irgendwie frei macht und beruhigt und mich nachts ein wenig schlafen lässt.

Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps oder so für mich.

Ich würde mich auf jeden Fall über Reaktionen freuen, also schreibt mir einfach, wenn es nicht so öffentlich sein soll, dann per PN bei Facebook oder per Mail, oder auf Insta, wie ihr möchtet 😉

 
 

2 Kommentare

  • AxelG

    Hallo Frozenini!

    Das Du mittlerweile ein wenig erklärungsmüde bist, kann ich gut verstehen. Du musst wahrlich nicht Deine Situation allen Menschen erklären (außer hier im Blog und engste Freunde ausgenommen.) Das heißt, Du solltest wirklich nur den Menschen eine Erklärung geben, bei denen Du denkst, das sie dich verstehen.
    Deine Gedanken einfach abzuhauen sind aufgrund Deiner Krankheit verständlich aber unrealistisch. Denn damit würdest Du kein einziges Problem lösen und auch Deine Krankheit nicht ändern. Du solltest unbedingt die Ratschläge der Therapeutin und Freunde annehmen und dieses aber auch real umsetzen ohne Wenn und Aber.
    Das Leben ist nicht schwer! Das Leben ist schön, weil es einzigartiges Geschenk ist, was leider viel zu kurz ist. Sicherlich macht jeder negative Phasen durch… Diese habe ich auch schon erlebt… Aber nach Regen kommt Sonne und so ist es auch im Leben. Dafür, dass man sich ständige Gedanken macht und ewige Angst hat, ist das Leben viel zu kurz! Du musst versuchen wieder Freude im Leben zu finden. Und das geht nur mit Familie, Natur, Freunde und Hobbys. Also mit Sachen, die dir sehr wichtig sind und die Dir auch Spaß machen.

    • FrozenIni

      Hey,
      ich will ja nicht vor meinen Problemen davon laufen. Mir ist bewusst, dass ich die nicht einfach abschütteln kann. Es ist halt momentan in meinem Kopf so drin. Die Hütte, weit weg von allem. Mal raus, mal was anderes sehen, mal für sich ganz alleine sein und nach denken, eben zur Ruhe kommen.

      Liebe Grüße

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