Liebe ist…Radieschensalat
So dann wollen wir mal erzählen,
von „goldenen Wasserhähnen“ und Radieschensalat. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja……
Wir fuhren von einem Autobahnkreuz zum nächsten. In Nordrhein-Westfalen ist das ja der Hammer. Autobahn Auf- und Abfahrten noch und nöcher. 😉 Gegen Abend, ich weiß gar nicht mehr genau wann, aber es muss schon nach 20:00 Uhr gewesen sein, kamen wir in Mönchengladbach an. Warum die Zeit so relevant ist, werdet ihr gleich mitbekommen. Da es Mitte Februar war, war es um diese Zeit auch schon dunkel. Somit konnte ich nicht so sehr viel von der Stadt erkennen, auch wenn alles beleuchtet war. Ich war aufgeregt, gleich waren wir da.
Was mich wohl erwartet?
Vielleicht wirklich „goldene Wasserhähne“? 😂
Hey, ich bin so aufgewachsen, wie ihr wisst.
Jetzt war ich im „Westen“ und war gespannt, wie es denn nun wirklich ist. 😊 Leider musste ich noch ein wenig warten, ob ich denn nun wirklich „goldene Wasserhähne“ zu sehen bekam. Denn anstatt in seine Wohnung zu fahren, fuhr er zu seiner Mutter. Echt jetzt? Das konnte ich jetzt wirklich nicht gebrauchen. Er war da aber schmerzfrei und ganz cool. Scheinbar hat er sich auch nichts dabei gedacht. Das er eine Frau, die er gerade ein paar Wochen kennt, gleich zu seiner Mutter mit anschleppt. Was solls, da musste ich durch. Er warf mich ins kalte Wasser und ich sollte schwimmen. Das sollte aber noch nicht das letzte Mal gewesen sein, dass er das tat. 🙈 Dazu kommen wir aber später.
Ich hatte Angst,
ja die hatte ich früher schon. Hängt vielleicht aber auch damit zusammen, dass ich nie wirklich Glück mit Schwiegereltern hatte. Ich weiß nicht, ob es an mir oder an meinen Eltern lag. Aber da ich ja auf dem Dorf aufgewachsen bin und jeder jeden kennt, gehe ich mal davon aus, dass es an den Eltern und der Sauferei lag. Menschen verurteilen ja gleich komplett alle aus der Sippschaft.
Es nützte also alles nichts,
er parkte ein und wir waren also auf dem Weg zu seiner Mutter. Mir war schlecht und ich wusste nicht wirklich, wie ich mich verhalten sollte. Denn meine Gedanken waren wie immer. Sie kann mich sowieso nicht leiden, ich werde direkt wieder abgestempelt, wegen meinen Eltern. Erst später wurde mir bewusst, dass sie meine Eltern ja nicht kannte. Das niemand mich dort kannte und auch mein Leben nicht. Es konnte mich also niemand verurteilen. Zumindest nicht wegen meiner Eltern. Das war irgendwie befreiend. Ich war weg, von all dem Mist, niemand kannte mich. Niemand wusste was ich alles erlebt und durch machen musste. Ich war eine kleine, fremde schüchterne Frau in einer großen Stadt. Ja hier bei uns gibt’s auch Städte, aber nicht annähernd so groß. 😉
Die Tür wurde geöffnet
und die Förmlichkeiten ausgetauscht. Gott sei Dank, wurden nicht ganz so viele Fragen gestellt. Zumindest kann ich mich nicht wirklich daran erinnern. Ich weiß nur, dass ein Mann (der neue Freund) und seine Mum auf dem Sofa saßen. In der Schrankwand stand ein Foto von seinem verstorbenen Vater. Ich weiß noch, dass ich den neuen Freund von Anfang an schon unsympathisch fand. Egal, ich war freundlich und ruhig. So wie immer, wenn ich irgendwo neu war oder neue Leute kennenlernte. In meinem Inneren hoffte ich, dass wir nicht allzu lange bleiben würden.
Nach ein wenig Small Talk,
erfuhr ich auch endlich den Grund dieses Besuches. Denn mein ❤️Mann, fragte seine Mutter, ob sie ein Paket Kaffee für ihn hätte. Ich war verdutzt, er trank doch gar keinen Kaffee. Dann klickte es bei mir. Wir sind also zu seiner Mutter gefahren, damit ich morgens früh meinen Kaffee trinken konnte. Zugegeben, ich war und bin ein Kaffeejunkie. Da ja die Geschäfte schon alle geschlossen waren, konnten wir nirgends mehr einkaufen und nur wegen mir, musste ich gleich am ersten Abend zu der Schwiegermutter. Naja was solls, ich habe es ja überlebt.Irgendwann verabschiedeten wir uns und wünschten noch einen schönen Abend.
Nun ging es ab, in seine Wohnung.
Diese war auch nicht weit weg von seiner Mutter. Es war ein Altbau, ohne das jetzt abwertend zu meinen. Direkt an einer Hauptstraße. Gegenüber war eine Hochschule. Wir luden alles aus dem Auto. Dann zeigte er mir alles und wir lagen die Matratzen von mir einfach auf dem Boden, bezogen alles und so hatten wir genug Platz zum Schlafen. 😉 Ich weiß gar nicht mehr, ob wir noch was essen waren oder nicht. Schatz berichtige mich bitte, wenn ich es falsch erzähle! Danke. Ich weiß nur noch, dass ich beschützt in seinen Armen einschlief. Ach ja und „goldene Wasserhähne“ gab es auch keine, dass hat mich schon ein wenig enttäuscht. 😂 Nein, das ist nur Spaß. Es war alles ganz normal. Er hatte eine typische Singlemann Wohnung. Wohnzimmer, Küche, Bad und Schlafzimmer. Da er keinen Balkon hatte, durfte ich sogar bei ihm in der Küche rauchen.
Am nächsten Morgen,
gab es ein Frühstück, so wie ich es nicht kannte. Brötchen/Toast, Eier, Marmelade, Wurst, Orangensaft und natürlich Kaffee. 😊 Ich war total überrascht, auch wenn ich beim Essen am Anfang einer Beziehung immer sehr zurückhaltend bin. Keine Ahnung wieso, aber ich kann dann wenig bis gar nichts essen. Ist wohl so eine Kopfsache. Nicht das er denkt, ich bin zu fett oder so. Ein gutes Verhältnis zu meinem Körper hatte ich ja noch nie.
Es war also Sonntag
und wenn ich mich recht erinnere, wollte er mir ein wenig die Gegend zeigen. So machten wir uns also fertig und fuhren los. Jetzt war es auch hell und ich konnte alles viel besser erkunden und betrachten. Wie sollte es auch anders sein, entführte er mich nach Düsseldorf, in seine eigentliche Heimat. Er zeigte mir, wo er wohnte, zur Schule ging und das Benrather Schloss. Dann wurde mir die Fehde zwischen Düsseldorfer und Kölner erklärt. Das muss man wissen, sonst kann man sich gleich nen Spruch anhören. 😉 Wir fuhren noch an den Rhein und gingen spazieren und dann ging es in die „Grillstube Seydel“ in Urdenbach. Düsseldorfer werden sie kennen und lieben.
Denn dort habe ich zum ersten Mal
den berühmten „Radieschensalat“ gegessen. Er wurde mir quasi aufgezwungen. Mein Mann sagte, den müsse ich unbedingt essen, der wäre sooooo lecker. Ja was soll ich sagen. Ich habe mich direkt nochmal verliebt, nämlich in Düsseldorf und in den Radieschensalat.
Kennt ihr die Grillstube?
Wer von euch liebt den Radieschensalat auch so?
Es ist schon wieder zu lange her.
Jedes Mal, wenn wir unten sind, ist es Pflicht dort essen zu gehen oder zumindest Radieschensalat mitzunehmen, natürlich die großen Becher. Ich vermisse unsere Tagestouren nach Düsseldorf. Es ist glaube ich schon wieder drei Jahre her, als wir das letzte Mal da waren. Gibt es den Radieschensalat denn noch? Hilfe. Auch wenn ich dort nicht geboren bin, vermisse ich es. Ich habe nur ein Jahr in der Gegend gewohnt, aber es war toll. Tolle Menschen, die Mentalität, der Slang einfach genial und natürlich der Radieschensalat. Die Niederlande in der Nähe, man kann schön einkaufen fahren. Es ist alles zentral. Wenn man keinen Bock zum Kochen hat, musste man sich nur entscheiden welchen Lieferservice man anruft und schwupp, war das Essen auch schon da.
Mein Herz blutet gerade wieder.
Ich hoffe wirklich, dass wir das nächste Jahr mal wieder hin können. Mir fehlt das sehr und meinem ❤️Mann mit Sicherheit auch.
Vielen fragen sich vielleicht, warum ist sie dort weg, wenn es ihr doch so gefallen hat??? Ja, das ist schwierig zu beantworten. Ich werde aber versuchen, es in den nächsten Teilen zu erklären.
Jetzt schwelge ich erstmal in Erinnerungen.
Denke an Radieschensalat, Düsseldorf, den Rhein, einfach an die schöne, verrückte Zeit die wir dort hatten. Manchmal denke ich daran, wieder zurück zu gehen. Es ist schwierig. Wir haben jetzt ein Haus und man will die Kinder nicht aus der Schule reißen. Zumal der Große fast fertig ist. Ach ja, es sind so schöne Erinnerungen. Ich will da wieder hin.
Ein wenig traurig, werde ich jetzt den Beitrag beenden. Ich hoffe, euch gefällt unsere Geschichte. Es geht noch spannend weiter. Vom alleine los geschickt werden zum Einkaufen (ich, Dorfkind in der großen Stadt) bis hin zur Angst vor dem verhaftet werden an der holländischen Grenze.
Also bleibt dran. Folgt mir gern und lasst ein Kommentar oder ❤️ da.
Dankeschön 😍❤️😘
P.S: Sorry Baby, wenn ich was falsch erzähle. Kann sein das ich mit den Tagen durcheinander komme. Sag einfach Bescheid. Ist doch schon fast 18 Jahre her. 🙈🥰