gesundheit

Was ist etwas „schönes“ tun?

Depression? Angst? Erschöpfung?

Zwei Wochen später….

Ja, zwei Wochen sind vergangen und ich war Freitag wieder beim Arzt.

Hat sich die erhoffte Überlastung und das zwei Wochen schon reichen werden bestätigt? Ha, weit gefehlt.

Was habe ich in den zwei Wochen erreicht?

Naja, ich habe es geschafft einen Therapeuten zu finden. Das war für mich nicht leicht. Ich fand, dass die hier bei uns in der Nähe ganz schön arrogant sind, also habe ich weitergesucht und bin fündig geworden. Am Telefon war sie sehr nett und sie hat mich vorgemerkt. Frühestens zwischen Dezember und Februar könnte es was werden. Sobald was frei ist meldet sie sich. Ich muss zumindest keine sechs Monate warten – hoffe ich.

Ansonsten habe ich mir eingestanden das zwei Wochen nicht reichen und ich Hilfe brauche. Ich muss gestehen ich hatte vor ca. 1½ Jahren schon einmal so eine Phase, da war ich ständig krank. Mein damaliger Arzt sagte mir ich solle mir doch therapeutische Hilfe suchen, denn körperlich hätte ich nichts. Da dachte ich, ist der bekloppt ich brauche sowas nicht, bin da raus und seitdem nie wieder da gewesen.

Was also noch?

Ich habe den Mut aufgebracht und habe meinem Chef geschrieben was mit mir los ist.

Laut Anweisung des Hausherrn 😉 sollte ich was für mich tun und mich entspannen und die Kinder sollten mich nicht nerven. Naja, ich bin aber auch eine Mama und ich liebe meine Kinder. In der letzten Zeit hatte ich sowieso kaum Zeit für sie bzw. mit ihnen. Also habe ich gemacht was ich gerne mache und meine Mäuse verwöhnt. Ich habe gebacken, gekocht, geputzt, halt auch die Dinge gemacht die schon ewig liegen geblieben sind. Ich war ja zu Hause und da kann ich doch nicht einfach faul rum liegen und nur irgendwas für mich tun. Ich habe in der Zeit festgestellt, dass mein Großer viel besser drauf ist, wenn ich da bin. Ich finde das voll süß, denn die beiden mussten schnell selbstständig werden, da wir beide in Schichten arbeiten. Bis dann die für mich schockierende Erkenntnis kam:

Ich weiß gar nicht mehr, wie ich was „schönes“ nur für mich tue!!!!

Die zwei Wochen waren also rum und ich saß Freitag wieder beim Arzt. Die gleiche Frage: „Wie geht es Ihnen?“ Ich habe ihr von meiner Erkenntnis berichtet und auch das es nicht besser ist. Weiterhin der Wust im Kopf, kein abschalten und Schlafprobleme. Dann noch die Frage wegen dem Therapeuten, weitere zwei Wochen krank, dann wiederkommen und weiterhin versuchen was für mich zu tun.

Da sind wir nun in Woche 3 und noch kein Stück weiter.

Jeder Tag ist anders, ich habe zwar das Gefühl das ich besser schlafe, aber das liegt bestimmt nur daran das ich nicht dorthin muss. Zu Hause ist es schön.

Ja sorry, aber momentan ist es zu Hause am schönsten, da fühle ich mich einigermaßen gut. Auch wenn es ständig auf und ab geht und die Gedanken immer noch kreisen und ich ein schlechtes Gewissen habe, das ich immer noch zu Hause bin und mein Mann arbeiten muss. Wenn sie alle drei los sind zur Schule/Arbeit, fühle ich mich sehr allein und da ist es dann schlimmer.

Jetzt schreibe ich hier all meine Gedanken, Gefühle und das hilft mir.

Aber ist das was „schönes“ für mich??? Ja es hilft meinem Kopf, definitiv, aber sollte ich nicht eher mal wieder ein Buch lesen oder einfach mal Anno spielen oder Rad fahren? Mehr fällt mir gerade nicht ein, was „schön“ für mich wäre Ja, ich muss lernen mir Zeit für mich zu nehmen, aber das fällt mir verdammt schwer und ich weiß nicht wieso? Ich kann das nicht mehr.

Weitere Erkenntnisse der letzten Wochen:

Kollegen fragen was los ist und wann ich wiederkomme. Ich reagiere nicht. Warum nicht? Weil mein Kopf mir sagt, dass sie eh nur neugierig sind und nur wissen wollen was ich habe und sie es kein Stück interessiert wie es mir geht. Ich hatte mich dazu durch gerungen meiner Kollegin aus meiner Abteilung zu sagen was los ist und es kam nur die Frage WARUM? und ich solle doch wegfahren, mal raus. Echt jetzt, warum?

Okay sie kennt meine Geschichte nicht, mein Leben nicht. Hinzu kommt, dass man ja gar nicht krank aussieht. Bei uns in der Firma wird immer geredet, wenn einer krank ist, so wie „gestern sah er/sie aber noch gar nicht krank aus“ oder sie hauen Leute in die Pfanne, wenn sie mal einen Fehler machen oder nur mal Pipi machen gehen. Dann wird behauptet, man wäre nie am Arbeitsplatz. Dabei verlassen sie selbst ständig den Arbeitsplatz, um zu quatschen oder zu essen oder sonst irgendwas zu tun, nur nicht arbeiten und keiner sieht es.

Ich finde das Gerede bei uns in der Firma wird immer schlimmer.

Jeder über jeden, aber wehe man sagt mal was, oh nein das geht gar nicht. In der Firma ist alles vertreten, die die schon ewig da sind, machen was sie wollen und können sich alles rausnehmen. Gelästert wird über alles und jeden und von Belästigung am Arbeitsplatz will ich gar nicht anfangen. Ich habe schon sooft was gesagt, meinen Mund aufgemacht, aber es bringt nichts. Der alte Chef stand 100% hinter denen die schon ewig da sind und der neue würde was tun, aber was bringt es mir? Wenn ich ihm Namen nenne muss er handeln, also wird es öffentlich. Dann kann ich mich da gar nicht mehr blicken lassen. Wenn ich aber nichts sage bleibt alles so wie es ist, aber das hilft mir nicht, damit kann ich nicht gesundwerden.

Was also tun?

Merkt ihr was? Ich soll gesundwerden, aber ich kann meinen Kopf nicht ausstellen. Wer hat auch ähnliches erlebt und durchgestanden? Oder bleibt mir nur die Wahl zu kündigen? Das kann ich nicht, das gibt eine Sperre und das Geld fehlt, das können wir uns nicht leisten. Es rattert und rattert und rattert aber keine Lösung in Sicht.

Ich hoffe ihr bleibt dran und bis zum nächsten Mal…..

Natürlich dürft ihr gerne Kommentare hinterlassen. Bitte nicht wundern, dass man die Kommentare nicht sofort sieht. Ich muss die erst freigeben. Da ich neu bin und überall geschrieben steht dies wäre besser, halte ich mich daran. 😊

2 Kommentare

  • AxelG

    Ob Du nun später in Deiner alten Firma wieder arbeiten kannst, steht momentan in den Sternen. Das die Arbeitskollegen so bescheuert sind, ist kein Einzelfall. Das ist leider fast überall so. Die meisten Leute von heute sind leider egozentrisch, falsch und hinterhältig. Aber das ist auch ein gesellschaftliches Problem. Jedoch ist das momentan alles unwichtig, denn es zählt jetzt nur eines und das ist Deine Gesundung und wie werde ich wieder ein glücklicher Mensch. Du musst Sachen machen, an denen Du Freude empfindest oder die Du schon lange Zeit machen wolltest. Ja, Du solltest ein Buch lesen! Ja, Du solltest „Anno“ spielen! Ja, Du solltest Rad fahren! Mach es einfach! Das es Dir zu Hause momentan am besten geht, ist erfreulich. Aber Du solltest auch unbedingt in die Natur, das heisst viel spazieren gehen, frische Luft tanken und auch wie gesagt Rad fahren. Auch Yoga kann sehr gut gegen Deine Erkrankung helfen. Was auch wichtig ist, sind Freunde! Du benötigst gesellschaftlichen Kontakt und es spricht ja wohl nichts dagegen, wenn Du Dich mal mit deiner besten Freundin auf einen Kaffee triffst oder mit ihr spazieren gehst. Du musst versuchen, auch Deinen „inneren Schweinehund“ zu überwinden und Dir zu sagen: „ICH WILL WIEDER GESUND WERDEN UND ICH WERDE ALLES DAFÜR TUN“! Auch die Hilfe Deiner Familie ist erforderlich. Sie müssen versuchen, Dich aufzurichten, Dich zu animieren, diese Sachen zu realisieren. Was spricht dagegen, wenn man mal gemeinsam einen Waldspaziergang machen würde, den Weihnachtsmarkt besuchen würde, einen gemeinsamen Tag im Schwimmbad zubringen würde oder einen Fahrradausflug oder z. B. Geocaching machen würde. Alles solche Sachen gepaart mit Entspannung, engste Freunde und deiner Therapie würden Dich allmählich wieder gesundmachen. Da bin ich mir sicher. Es liegt an Dir selbst, was Du daraus machst….

    • FrozenIni

      Hallo AxelG,

      ja du hast recht, ich will gesund werden und ich will auch alles dafür tun. Die Ideen mit dem nach „draußen“ gehen sind nicht schlecht. Allerdings ist es momentan so, dass ich mich „draußen“ und unter Menschen sehr unwohl fühle, ja sogar Angst habe. Es ist schwer zu verstehen und auch schwer zu beschreiben. Ich trau mich aber ganz selten allein aus dem Haus. Am besten ist es, wenn jemand bei mir ist. Ich weiß, es ist ein langer Weg. Ich bin aber bereit ihn zu gehen, mit allen Höhen und Tiefen.
      Ich finde es toll, dass du regelmäßig liest. Dann bleib einfach dran, es kommt noch mehr aus meinem Gedankenkarussell…..LG FrozenIni

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