gesundheit

Sorgen, Träume und Wünsche

Hey ihr Lieben,

ich musste heute mal wieder feststellen, dass wir Anfang des Jahres haben. Ja ich weiß, das geht schon 35 Tage. Aber ich muss echt gestehen, ich hasse es. Dieses Jahr vielleicht noch mehr, als alle anderen Jahre. Ihr fragt euch sicher warum? Ich denke einigen wird es auch so gehen. Denn am Anfang des Jahres kommen als erstes immer die ganzen Abschlussrechnungen, dann die Steuererklärung und zu guter Letzt haben wir Anfang des Jahres immer einen Haufen an Geburtstagen. Gerade jetzt finde ich das wirklich nervig, liegt wohl an meiner Kopfsache. Ich will einfach nur an sowas nicht denken müssen. Das stresst mich. Im Allgemeinen stresst mich die finanzielle Situation extrem seit ich krank bin. Ich will und soll mir nicht den Kopf darüber zerbrechen, aber ich werde diesen Druck nicht los. Wisst ihr noch wie schön es war, als wir noch Kinder waren und uns um so etwas keine Sorgen machen brauchten? Ich beneide meine Kiddies dafür, die müssen sich damit noch nicht auseinandersetzen.

So oft denke ich: “Ach, wenn doch nur das liebe Geld nicht wäre.“

Dann könnte ich einfach sagen: „Ihr könnt mich alle mal.“ Das klingt jetzt hart und geht auch nicht gegen meine Familie oder so. Ich meine damit einfach, dass ich mich ganz auf mich konzentrieren könnte. Mir die Zeit nehmen, die ich brauche, ohne ständig denken zu müssen: „Denen geht es nicht schnell genug.“ Oder „Du musst wieder los, weil dir keiner glaubt.“ Hätte ich den ganzen Druck nicht täglich, wäre vieles denke ich einfacher. Ich habe mir mal den Spaß gemacht und hab ein Wochenende lang nur gedacht, ich müsse nie wieder in meinen alten Job zurück. Wisst ihr was passiert ist? Es ist mir wirklich nicht leichtgefallen, daran zu denken, da ja wie gesagt immer der Druck des Geldes wegen da ist, aber……. es ging mir gut. Ich fühlte mich richtig befreit. Was sagt mir das also? Ich muss dort weg?! Bin ich einfach noch nicht bereit, in das Arbeitsleben zurück zu kehren? Die Therapeutin hat das ja auch gesagt.

Zu Hause geht es mir gut, ich bin nur noch nicht arbeitsfähig.

Ganz oft frage ich mich in meiner jetzigen Situation, ob ich mich jemals wieder dazu überwinden kann dorthin zu fahren. Der Job, beziehungsweise die Arbeit sind ja nicht das Schlimme. Im Gegenteil, die Arbeit macht Spaß, auch wenn es in der Saison, ab und an mal stressig ist und die Kunden leider heutzutage immer anspruchsvoller und schwieriger werden. Da sind wir wieder beim Spruch: „Ich hasse Menschen.“ 😉 Nein wirklich, die Arbeit ist es nicht, aber das Drumherum. Ich glaube ich hatte das auch schonmal geschrieben. Man verbringt aber die meiste Zeit des Tages auf der Arbeit und da muss doch das Drumherum auch passen, oder nicht?!

Wenn man soviel Zeit dort verbringt, sollte es das in einem gewissen Maße. Sonst passiert es so, wie es mir passiert ist und man schleppt sich nur noch hin, hofft der Tag geht schnell vorbei und fährt mit schlechter Laune nach Hause. Das geht dann solange, bis man dann zusammenbricht. Tut mir leid, wenn ich das so sage, aber das kann ja nicht der Sinn des Lebens sein. Oh, wie schön, dass habe ich zumindest schonmal gelernt 😊, wieder ein kleiner Schritt nach vorn.

Oh je, ich kann euch hören……warum suche ich mir nichts anderes???

Erstens:    Ich denke immer noch, dass ich nur übertreibe und es an meinem Kopf liegt.

Zweitens: Ich kann nicht genau sagen, weshalb ich so denke, aber ich halte mich für dumm. Im Sinne von, es gibt mir eh keiner eine Chance. Ich weiß, das ich kann und das ich schnell lerne, aber ich mache mich selbst runter.

Drittens: Auch wenn der Druck nicht von mir ablässt, bin ich nicht in der Lage. Ich müsste mich bewerben, ich müsste zu Vorstellungsgesprächen – oh Hilfe und da mein Selbstwertgefühl so im Keller ist, denke ich eben das mich keiner will.

Ich fühle mich sicher und geborgen, hier zu Hause. Aber zu Hause verdiene ich leider kein Geld, zumindest nicht so viel, dass es mich nicht mehr scheren müsste.

Kann ich mich eigentlich, irgendwann so ändern, meine Einstellung, mein Denken, dass es mir nichts mehr ausmacht, was andere sagen oder machen oder denken? Ich habe keine Antwort auf diese Frage, denn seit ich denken kann, bin ich schon so. Vielleicht nicht so extrem, aber ja, ich denke zu viel darüber nach, was andere von mir denken. Kann man sich so ändern? Wie macht ihr das? Was hilft Euch? Ich weiß, dass das das Ziel ist, aber ich bin anscheinend noch weit davon entfernt.

Ich habe noch so viele Wünsche und Träume.

In vier Tagen werden ich 41 Jahre und ich habe das Gefühl, mir läuft die Zeit davon. Meine Mum ist ja leider auch nur 46 Jahre geworden, vielleicht liegt es daran. Alle haben mich immer mit ihr verglichen, das Aussehen, die Art und Weise und so weiter. Ich müsste eigentlich wissen, dass ich länger lebe, weil ich ganz andere Hintergründe habe.

Wenn dies was ich jetzt schreibe, meine Schwester liest, wird das kommen wovor sie Angst hat, nämlich solche Dinge zu lesen. Mein Schwesterlein, ich weiß du hast dir einen gewissen Lebensstandard aufgebaut und ich weiß, dass du nicht möchtest, dass irgendwer all diese Dinge liest, die wir erlebt haben. Ich bin aber krank und das muss und will jetzt raus. Ich hoffe du verstehst das und sollte irgendjemand von deinen Leuten hier was lesen und dich dann für die Dinge die wir erlebt haben verurteilen, dann sind es genau diese Leute die du nicht in deinem Leben brauchst.

Das wollte ich vorher noch gesagt haben.

Meine Mum war alkoholkrank und ist auch deshalb gestorben. Wir haben als Kinder sehr darunter gelitten und auch, als wir dann quasi erwachsen waren. Es klingt gefühlskalt und viele halten mich auch für gefühlskalt, aber ich habe damals immer gesagt, dass sie ihre Enkelkinder nicht erleben wird. So ist es dann leider auch gekommen. Wir konnten als Kinder nicht viel dagegen tun und mein Vater war dafür zu schwach und deshalb musste sie sterben. Ja, ich mache ihn dafür verantwortlich, auch für den Tod meiner Oma. Und ich hasse ihn noch heute dafür und dafür das er dann 10 Jahre nach meiner Mutter aus den gleichen Gründen gestorben ist. Natürlich auch wegen dem Alkohol. Es ist jetzt fast 7 Jahre her und ich habe immer noch kein Foto von ihm zustehen. Ich kann es einfach nicht.

Für uns als Kinder war es nach meinem Empfinden, ein schwieriges Leben.

Ich kann jetzt nur für mich reden, aber viele Freunde hatte ich nicht. Dies hatte damit zu tun, dass wir auf einem Dorf groß geworden sind. Da kennt jeder jeden und jeder weiß Bescheid. Die Eltern der Kinder hatten meistens was dagegen, dass ihre Kinder mit uns spielten. Weil ja unsere Eltern so sind, da können ja auch wir als Kinder was dafür. Ich für meinen Teil, hatte wenige Freunde und ich habe auch immer darunter gelitten. Diese wenigen Freunde, waren aber immer für mich da und haben mich nicht meiner Eltern wegen verurteilt.

Warum sind die Menschen so?

Letzens war ich auch geschockt, als mir erzählt wurde, ein Junge wurde zum Kindergeburtstag eingeladen und da die Eltern kein Auto hatten, hätte er fast nicht mitfeiern können. Da kam dann nur so ein Spruch: „Was ist denn das? Wer hat denn heutzutage kein Auto? Und die wohnen ja da und da?“ Bitte????? Es gibt bestimmt viele Leute, die sich einfach mal kein Auto leisten können.  Da hatte ich aber auch das Gefühl, dass die Leute schon wieder abgestempelt und in eine Schublade gesteckt wurden.

Was ist das nur mit MEIN HAUS, MEIN AUTO, MEIN BOOT und so weiter und so weiter?!

Ich kann mir auch schon seit Jahren keinen Urlaub leisten. Aber was nicht geht, geht nun mal nicht. Klar ist es doof für die Kinder. Nach den Ferien wird ja immer gefragt, wo sie denn im Urlaub waren. Das tut mir in der Seele weh, aber da wir einen Schuldenberg geerbt haben, von dem wir erst erfuhren als es schon zu spät war, müssen wir leider Gottes darauf verzichten.

Ich sehe aber ein Licht am Ende des Tunnels 😊

Noch ein Jahr und 3 Monate, dann ist der große Berg an Schulden weg und dann werde und kann ich mir auch mal wieder erlauben, an einen Urlaub zu denken. Auch wenn dann schon wieder andere Sachen anstehen, sowie Führerschein meines Sohnes, den er braucht für seine Ausbildung um von A nach B zu kommen. Dann benötigt er ja auch einen fahrbaren Untersatz und ein Jahr später haben wir auch schon wieder Jugendweihe.

Trotz alledem freue ich mich darauf und bete das das Jahr schnell rum geht. Es ist ein kleines Licht zu sehen und das macht mir Hoffnung, in dem ganzen Durcheinander in meinem Leben und meinem Kopf. Manchmal frage ich mich, weshalb alle anderen immer in den Urlaub können. Was ich falsch mache? Wir gehen beide arbeiten (gut, ich momentan nicht), aber unter normalen Umständen gehen wir beide arbeiten, wir haben ein Haus, das bezahlt werden muss, jeder hat ein Auto, die finanziert sind, die Nebenkosten plus die Schulden, die ja Gott sei dank immer weniger werden.

Weshalb können wir nicht in den Urlaub fahren? Haus und Auto haben doch heutzutage fast alle finanziert. Also liegt es echt an den Schulden oder? Ich will es ja nicht beschreien, aber dann freue ich mich umso mehr auf nächstes Jahr.

Ob ihr es glaubt oder nicht, ich bin zwar ein DDR Kind,

aber nach 28 Jahren, zwei Monaten und 27 Tagen (laut Google) wo die Mauer nicht mehr steht, habe ich nicht ein einziges Mal in einem Flugzeug gesessen. Ja echt, ich weiß nicht wie das so abläuft an einem Flughafen und dadurch habe ich auch Angst davor. Wir wollen, alle unbedingt mal in den Urlaub fliegen, aber vor dem Ablauf habe ich jetzt schon riesen Angst.Jaja, lacht euch mal alle schlapp. Ich weiß wie blöd das klingt, aber ich habe es noch nie gemacht.

Das ist ja das, was ich meine, wenn ich sage ich habe noch Wünsche und Träume. Ich möchte in den Urlaub fliegen, irgendwohin wo es warm ist, an den Strand und wie würden meine Kiddies jetzt sagen „CHILLEN“, gutes Essen, es einfach genießen.

Momentan habe ich immer ein Bild vor Augen, wo ich in einer Blockhütte in einem Wald und mit viel Schnee bin.

Ungefähr so 😊

Kamin an, raus und Holz hacken, Schneeengel mit den Kindern machen, lecker Wein trinken, zusammen kuscheln und einfach die Ruhe genießen. Einfach raus, weg von allem, weg von der ganzen Technik, von der ganzen Hektik, von den Menschen, die mich im Moment einfach so belasten. Realistisch klingt das zwar irgendwie nicht, da meine Kinder ohne Technik nicht leben können und mein Sohn absolut keinen Schnee und keine Kälte mag, aber das ist mir grad völlig egal. Ich werde mir das vornehmen und irgendwann werde ich das mal machen. Die Kinder sind ja auch bald alt genug, wenn sie dann nicht wollen, können sie ja auch zu Hause bleiben 😊

Oder so……

Hui, dass waren ja nun schon wieder so viele Worte. Meine Gedanken sprudeln nur so raus. Reden und Schreiben ist für mich aber momentan das A und O. Mein Kopf fühlt sich dann nicht mehr so schwer an und ich lerne, wenn auch langsam, zu SAGEN was ich will oder nicht will.

Dann schreibt mal, was habt ihr für Wünsche und Träume?

P.S.: Der Strand oben darf natürlich nicht fehlen 😉

 

Ein Kommentar

  • AxelG

    Hallo Frozenini!

    Wie ich Dir bereits mehrere Male geschrieben habe, ist es meine Meinung, dass Du bei Deinem jetzigen Arbeitgeber nicht bleiben kannst. Um eine Gesundung zu erreichen und einen Rückfall auszuschließen, solltest Du Dich dann, wenn Du Dich in der Lage fühlst, andersweitig bewerben.
    Um diverse Vorstellungsgespräche zu meistern, benötigst Du das nötige Selbstbewusstsein, was Dir nach eigener Aussage momentan fehlt. Wenn man Dich real kennt, so merkt man es absolut nicht, dass Dir dieses Selbstbewusstsein abhandengekommen ist. Erst wenn Du dieses zumindest teilweise zurück gewonnen hast, dann solltest Du Dich neu bewerben. Um dieses wieder zu erlangen, musst Du lernen, Dich selbst zu lieben und Dich auf Deine Stärken zu besinnen. Du musst versuchen alles drum herum auszublenden und nur auf Dich selbst zu fokussieren. Lass die Leute reden oder denken, was Sie wollen… Besinne Dich auf Dich selbst!!! Du kannst Dich drehen und machen, was Du willst. Es gibt immer Leute, die über einen reden, zumal Du allen Personen es nie recht machen kannst. Das schafft kein Mensch und Du solltest Dir diesbezüglich keinen Druck machen. Habe nur Dich im Kopf und sonst niemanden! Das musst Du lernen und das geht nur mit Therapie und Selbstdisziplin.
    Deine Geschichte mit den Eltern hat mich sehr betroffen gemacht. Du hattest wahrlich eine sehr schwere Kindheit/Jugendzeit, um die Dich niemand beneidet. Um so positiver ist es, dass Du in keinster Weise Dich auf den Spuren Deiner Eltern begeben hast. Viele Kinder, die so eine Kindheit verlebt haben, eifern ihren Eltern nach und verkommen dann als Erwachsene in der Assozialität geprägt von Alkohol und Gewalt.
    Was habe ich für Träume und Wünsche? Als Traum möchte ich 500 Jahre leben dürfen, da ich extreme Angst vor dem Tod habe und wenn ich denke, dass ich maximal noch 25 Jahre zu leben habe, dann werde ich depressiv. Das ist ein ganz großes Problem, was mich täglich belastet. Es ist jedoch ein Traum und bleibt ein Traum… Wünsche habe ich natürlich auch. Ich möchte soweit wie möglich gesund bleiben und meinen späteren letzten Lebensabschnitt ohne Sorgen in Ruhe und Einklang verbringen dürfen.
    Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass all Deine Wünsche und Träume in Erfüllung gehen und das Du so schnell wie möglich Deine Erkrankung hinter Dir lässt. Viele Glück dafür!

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert