gesundheit

Meine Ängste…

Heute möchte ich mal etwas über meine Ängste schreiben.

Da viele Menschen der Meinung sind, man solle sich nicht so anstellen, will ich hier mal ein bisschen erklären, mein Gefühlschaos in Situationen und so weiter.

Jeder definiert ja Angst anders und ja ich hatte schon immer Angst vor gewissen Dingen. Ich habe oder mache es eigentlich immer noch (jetzt wohl extremer), alles vor mich hingeschoben. Mach ich morgen, mach ich morgen, bis auf den letzten Drücker. Eine Zeit lang hatte ich dieses Angstgefühl auch auf der Arbeit. Am Anfang war es immer, nach dem Urlaub oder wenn man mal krank war. Da ich immer denke die Leute reden schlecht, waren die ersten Tage immer die Hölle. Ich konnte nachts kein Auge zu bekommen und bin dann meistens mit nur ein oder zwei Stunden Schlaf, mit Angst zur Arbeit gefahren. Manche Leute verhielten sich dann wirklich komisch (oder mein Kopf dachte das mal wieder).

So Sprüche wie: “Na auch wieder da?“ oder „oh eine neue“.

Ja für viele ist das vielleicht nichts, aber ich hasse es. Denn ich denke mich da rein. Mache mir, gerade wenn es wegen einer Krankschreibung war, Vorwürfe. Hättest du dich doch hingeschleppt, andere tun das doch auch, dann müsstest du dir jetzt solche Sprüche antun. Heute weiß ich, dass ist absoluter Schwachsinn. Das ist meine Gesundheit. Ich habe so oft erlebt, wie wir uns gegenseitig angesteckt haben, ob es nun von Kunden oder Kollegen ausging. Die Angst vor diesen Sprüchen oder Situationen ist aber geblieben und hat sich verstärkt. Ich arbeite zwar daran, jedoch mit mäßigem Erfolg. Habe ja noch andere Baustellen, die zu bewältigen sind.

Was habe ich also für Ängste?

 

Angst vor Menschen, Menschenmassen

– Ich halte es momentan kaum aus. Das Einkaufen fällt mir sehr, sehr schwer. Es muss mich jedes Mal jemand begleiten. Meine Family nervt es zwar manchmal, aber es geht noch nicht alleine.-

Angst vorm Auto fahren

– Das Schlimmste für mich überhaupt. Ich habe Auto fahren geliebt und jetzt das ☹-

Angst vor Männern

– Das sie mir zu nah kommen. Dinge wollen, die ich nicht will und ich nicht in der Lage bin STOP zu sagen. Angst das sie handgreiflich werden oder schreien. Betrunkene Männer, die sich nicht unter Kontrolle haben. Vor allem Angst davor, das zu erleben, was ich nie wieder erleben will!-

Angst, dass meiner Familie etwas passiert

– Heute war wieder so ein Beispiel. Sohnemann ist nicht zur gewohnten Zeit zu Hause und hat sich auch Frühs nicht gemeldet. Da laufen, dann Bilder vor mir ab, wie er in einen Transporter gezogen wird oder er zusammen geschlagen wird in der Schule und so Kram.-

Angst vor der Diagnose Krebs

– Hier zu Hause wird selten darüber gesprochen, da in der Familie einige daran gestorben sind. Da dies erblich ist, habe ich immer Angst, dass es meinen Mann oder meine Kinder erwischt.-

Angst vor Diskussionen und Streit

-Egal ob auf der Arbeit oder zu Hause, ich hasse es. Ganz schlimm ist ja, mit Leuten zu diskutieren die stur auf ihrem Standpunkt bleiben. Hinterher fallen mir die richtigen Worte ein, aber dann ist es meistens schon zu spät.-

Angst was Menschen über mich denken

– Ich weiß, ganz großer Fehler, aber es ist leider so. Ich verschwende einfach zu viele Gedanken damit, dass muss aufhören.

Angst vor Ärzten/Krankenhäuser

-Ich hatte nie ein Schlüsselerlebnis, zumindest empfinde ich es nicht so. Ich war erst dreimal in meinem Leben im Krankenhaus, aber ich mag Ärzte eben nicht.-

Angst verlassen zu werden

-Ganz klar, wir machen gerade eine schwierige Zeit durch und da habe ich vermehrt Angst verlassen zu werden, weil sie es leid sind.-

Angst meine Freunde zu verlieren

-Naja, ich habe zurzeit viele Ausflüchte, weil es mir eben schwer fällt nach draußen zu gehen und dadurch sieht man sich wenig. Ich verstehe Dinge/Ratschläge oft falsch oder interpretiere zu viel hinein. Das führt zu Spannungen, obwohl sie mir nur helfen wollen.-

Angst allein zu sein

-Es geht schon besser, ich kann wieder Dinge für mich tun, aber allein sein ist immer noch schrecklich.-

Angst über meine Krankheit und Probleme zu schreiben

– Sieht vielleicht nicht so aus, aber ich hadere jedes Mal mit mir, ob ich es nun veröffentliche. Liegt wohl eben auch daran, dass ich immer denke, Menschen wollen mir nur Böses.-

Angst vor Autorität

-Wie ihr wisst ist mein Selbstwertgefühl nicht gerade das Beste und daher war es mir schon immer ein Graus, zum Beispiel zum Chef zu gehen und wegen einer Gehaltserhöhung oder so zu fragen. Ich habe über drei Jahre gebraucht, wegen 2 Urlaubstagen mehr zu fragen. Ich kann mich eben nicht dahin stellen und dem Chef erzählen, wie toll ich doch bin und sie deshalb verdient habe. Ist nicht mein Ding.-

Angst in der Nacht allein zu sein

-Wieder perfektes Beispiel: meine Kinder sind zwar auch da, aber es läuft wieder der Film ab: „Was wäre, wenn?“ Jemand sich an der Tür zu schaffen macht. Was mache ich zuerst? Zu den Kindern, Hilfe holen, mich bewaffnen? Wenn ich dann auch noch Geräusche höre, dann ist es vorbei. Mein Herz fängt an zu rasen und ich laufe durchs ganze Haus und kontrolliere alles.-

Angst auch Alkoholiker zu werden

-Da bin ich wirklich paranoid, liegt wohl nahe, wenn beide Eltern ständig am Saufen waren. Ich bin so streng mit mir, dass ich jedes Mal, wenn ich Wein trinke ein schlechtes Gewissen habe. Aber es gibt für mich eine Regel: In der Woche keinen Alkohol. Ja okay, ich habe die Regel auch schon mal gebrochen, aber das ist lange her. Am Wochenende gönne ich mir das aber – man schläft so gut 😉

Angst mit 46 zu sterben

– Meine Mum war 46. Ja sie war alkoholkrank, aber ab und an mache ich mir Gedanken darüber.-

Angst vor Menschen, die Leute mit ihrem Verhalten runter machen

– Es gibt Menschen, die sind einfach so. Ich weiß nicht warum, aber man sagt sie haben so ein geringes Selbstwertgefühl, dass sie so sind und immer eine große Klappe haben und andere fertig machen. Auf der Arbeit habe ich in den ganzen Jahren nicht einmal heulen müssen. Ich habe mich egal was war immer zusammengerissen, bis auf einmal. Das war kurz vor meinem Zusammenbruch.-

Angst zu sagen, was ich denke

– Das kennt ihr schon. Anhand dieses Blogs erkennt man, dass ich eher der Schreiber bin. Ich kann immer alles schreiben was ich denke, aber es auszusprechen fällt mir immer noch verdammt schwer. Selbst bei meinem Mann. Ich habe eben Angst vor der Reaktion. Angst die Leute verstehen mich nicht, glauben mir nicht. Durch meine Erfahrungen die ich erlebt habe, wenn ich Dinge ausspreche habe ich mir angenommen lieber nichts zu sagen und zu schweigen. Allerdings klappt das nicht immer und dann sage ich was und hinterher bereue ich es. Eben die Sache damals auf der Arbeit. Jeder macht was er will, jeder nimmt sich die Freiheiten die er will, aber wenn ich das tue STEHT MIR DAS NICHT ZU. Wenn zwei das gleiche tun ist es noch lange nicht dasselbe, ich weiß schon. So geht man dem Gelabere mit Schweigen aus dem Weg, wird immer unglücklicher und die andern hoffen, dass man einfach geht.-

Angst nicht intelligent genug zu sein

– Ich weiß was ich kann, ich weiß, auch wenn ich schon älter bin, bin ich lernfähig und ich bin nicht dumm. Mein Kopf redet es mir immer wieder ein. Aus Angst stelle ich mich manchmal dümmer, als ich es eigentlich bin. Früher wollte ich immer Jura studieren, hab es nicht getan, weil kein Geld fürs Gymnasium da war und fürs Studium erst recht nicht. Warum? Naja früher habe ich immer gesehen und gehört, dass das Gymnasium viel Geld kostet Bücher usw., das wollte ich meine Eltern damals nicht zu muten und deshalb habe ich mich dagegen entschieden. Jetzt sagt ja nicht: „dann mach es jetzt“ Nein jetzt ist es mir zu spät, jetzt fange ich da nicht mehr mit an.-

Angst in einer Gruppe zu sprechen

– Das kennen wohl viele, deshalb muss ich das nicht weiter ausführen.-

Angst mich zu Blamieren

-Mich versprechen, einen Zusammenbruch vor anderen zu haben, vor anderen zu fallen, vor anderen mich übergeben müssen und solche Dinge.-

Angst meinen Job zu verlieren

-Ich weiß, die Aussage klingt komisch, aber es ist so.-

Angst nie wieder befreit und glücklich sein zu können

-Wird es je wieder besser werden, auch wenn ich schon gute Tage habe? Werde ich je wieder die starke Frau sein, die ich mal war? Oder war diese Frau nur eine Fassade, hat es sie vielleicht nie gegeben? Gab es diese Frau nur, damit meine Schwächen unerkannt bleiben? Ich möchte wieder glücklich sein, ohne ständig Angst zu haben. Ohne dieses ständige Gedankenkarussell.-

Angst meine Körper nie zu akzeptieren

-Das lass ich jetzt mal so stehen. Ich sage nur Selbstwertgefühl ☹-

Angst Fehler zu machen, es nicht richtig zu machen

-Immer, egal wo. Fehler sind menschlich, ich weiß das. Aber wenn ich Fehler mache bin ich nicht gut genug.-

 

Beim Lesen stelle ich fest, ich kehre hier mein Innerstes nach außen. Ich muss noch so vieles lernen und ändern, aber ich gebe nicht auf. Da draußen, gibt es so viele Menschen, die auch jeden Tag, dasselbe durchleben. Ich habe bestimmt auch noch ein paar vergessen. Ihr sollt nur wissen, ihr seid nicht allein.

Was habt ihr für Ängste? Wie geht ihr damit um? Oder kennt ihr so etwas gar nicht?

Schreibt mir, wo auch immer ihr wollt! Ich freu mich drauf 😊

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