gesundheit

Macht der Job uns krank???

Heute muss und will ich mich mal mit der Frage beschäftigen.

Denn ich höre in letzter Zeit vermehrt, dass Personen aus meiner Umgebung mit psychischen Problemen/Krankheiten zu kämpfen haben. Meine Therapeutin würde jetzt wahrscheinlich sagen, dass das mein Kopf ist. Denn weil ich es habe, sehe ich jetzt überall kranke Menschen. Ganz böse Menschen denken jetzt, ach so ein Quark, dass ist doch schon eine Modekrankheit. Alle die keinen Bock haben, machen einen auf Psycho. Glaubt mir, davon wird es einige geben. Nein aber im Ernst:

-Macht der Job uns krank???-

Ich habe diesen Satz gerade mal bei Google eingegeben und – Halleluja-, es hört ja nicht auf. Da liest man ja Sachen, die ich persönlich krass finde.

Zitat:

-Da wundert es nicht, dass die Generation Y andere Ansprüche an die Arbeitswelt stellt, als wir es bisher getan haben. Mancher Personalchef scheint Albträume deswegen zu haben, gilt vielen die Generation Y doch als verwöhnt und selbstverliebt. Sie neige zu Selbstüberschätzung und stelle grundsätzlich alles infrage. Und genau deshalb nennt man die nach der Generation X geborenen, also zwischen 1980 und 1995, Generation Y, denn das Y wird im Englischen ausgesprochen wie why (dt. warum). Sie konfrontieren die Personaler mit dem Begriff der Work-Life-Balance. Dieser steht für einen Zustand, in dem Arbeits- und Privatleben miteinander im Einklang stehen. Ihnen ist die Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf wichtiger als die Karriere oder ein außergewöhnlich hohes Einkommen. Sie wünschen sich Zeit für die Familie, den Sport oder die Pflege von Freundschaften.-

Link zur Seite „Macht Arbeit krank“

Was? Wie bitte? Also sind die jungen Leute heutzutage gar nicht faul oder haben keinen Bock mehr?

Sie haben anscheinend nur mehr Mut. Mehr Mut den Mund aufzumachen und zu sagen, was ihnen wichtig ist. Ich finde das gut. Wie sind die aber dahin gekommen? Ich bin ja noch Generation X Geborene. Bei uns hieß es, jammere nicht rum. Wer Geld verdienen will, muss halt Abstriche machen.

Dann kommt da so eine Generation Y daher und stellt alles auf den Kopf?Wie gesagt, ich finde das super. Bis gerade ist mir das allerdings noch nie bewusst in den Sinn gekommen. Erst nachdem ich gegoogelt habe. Ich habe es ja selbst immer wieder erlebt und *ohascheaufmeinhaupt* manchmal selbst gesagt, dass die Jugend heutzutage nur noch faul ist und keinen Bock mehr hat. Ist ja auch kein Wunder. Wie lange habe ich mir denn eingeredet, dass da alles normal ist. Das es nun mal so ist, wenn man einen Job hat und dazu noch Familie. Wir haben alle nie gelernt STOP zu sagen. Nie gelernt zu sagen: „Hey Chef, ich habe auch noch Familie mit der ich Zeit verbringen möchte.“

Dabei scheint es ja so einfach zu sein.

Ja gut, die Chefs oder Personalabteilungen haben sich auf Generation Y auch noch nicht eingestellt. Ich kann halt auch nur von meiner Firma reden und da ist von Work-Life-Balance noch nichts zu sehen. Es ist halt für mich erschreckend, dass wir, ich sag jetzt mal wir „Alten“ so festgefahren sind und die jungen dann als NullBock – Generation abstempeln.

Auf der Seite habe ich auch gelesen, das 2012 das durchschnittliche Eintrittsalter bei psychisch bedingten Frühverrentungen bei 49 Jahren lag. Hallo? Ich bin jetzt 41. Haben wir uns solange fertig machen lassen? Uns auslaugen lassen, bis am Ende nichts mehr geht?

Hier noch eine schöne Seite 🙂

Woran erkennt man, dass die Arbeit einen krank macht?

Da gibt’s ein paar Punkte, wie zum Beispiel:

-Sie suchen nach Ausreden, um zu Hause bleiben zu können-

Ja, gebe ich ehrlich zu, habe ich gemacht.

  -Auch nach Feierabend belastet Sie die Arbeit weiterhin-

Ganz oft, bis ich nachher gar nicht mehr abschalten konnte und es mich auch am Wochenende und sogar im Urlaub belastet hat.

 – Zwischen den Mitarbeitern herrscht ständig Streit-

Diskussionen, Gelästere, Zickenalarm usw. usw.

  -Kommunikation findet so gut wie gar nicht statt-

Was ist Kommunikation? 😉

-Sie sehnen sich bereits dienstags nach dem Wochenende-

Noch schlimmer, ich war gerade aus dem Urlaub zurück und sehnte mich schon nach dem nächsten. Ja wirklich, ich habe die Tage gezählt wie lange ich mich quälen muss, bis zum nächsten Urlaub.

Auch wenn ich es glaube ich, schon mal geschrieben hatte,

aber ich habe mir ganz lang eingeredet, dass nichts ist. Ich bin nur gestresst, dass wird schon wieder. Gestern erst hatte ich wieder ein Gespräch mit meinem Mann über Firmenpolitik, Kollegen, das Klima und so weiter. Nun ja, dass war nachdem wir erfahren haben, dass schon wieder ein Bekannter unter psychischen Problemen leidet – WEGEN DER ARBEIT. Wie gesagt ich kann immer nur von mir reden und was ich erlebt habe. Es kann sein, dass es Firmen gibt, wo es tatsächlich gut läuft. Am Anfang habe ich mir immer gesagt, nein sei still, du bist noch nicht so lange da. Ja ich habe mich echt zurückgehalten, habe alles durchgestanden.

Ein einziges Mal hatte ich ein Gespräch mit meinem alten Chef,

der mir sagte, er will jetzt keine alten Sachen aufwärmen, aber wenn wieder passiert, wird er was sagen. Geschehen ist natürlich nichts. Dann gabs nochmal ein Krankengespräch mit dem alten und dem neuen Chef – unangekündigt. Da wurde mir dann an den Kopf geworfen, dass kein Arzt über 10 Tage am Stück krankschreibt und so Dinge. Hat ja bei mir auch kein Arzt gemacht. Wenn man allerdings nur auf die Dauer guckt und dann auf die Folgebescheinigung und nicht darauf achtet wann der Krankenschein ausgestellt wurde, kann es schon mal aussehen, als wären es über 10 Tage. Ich gebe zu und hatte es auch schon gesagt, es gab dort einen Punkt, wo ich länger krank war und auch häufiger. Da hatte ich aber noch nicht erkannt, dass was ganz anderes bei mir schief läuft.

Auf jeden Fall, wurde es auf der Arbeit nicht besser.

Irgendwann kündigte auch noch meine eine Lieblingskollegin (sie hielt es nervlich dort auch nicht mehr aus) und ich war ganz allein. Das hat mich wirklich sehr belastet, da wir uns super verstanden haben und uns auch gegenseitig unterstützt haben. Zu meinem Glück, war da noch eine Kollegin und wir zwei hielten dann zusammen. Jetzt erst wird mir bewusst, dass ich schon länger versucht habe, etwas zu ändern oder etwas zu sagen.

Eins sag ich euch aber,

wenn man dann mal was sagt, wird man auch nicht glücklich. Dann geht das Gerede wieder los: „Was will die eigentlich, solang ist die gar nicht hier und da hat sie nicht das Recht den Mund aufzumachen.“ Das Schlimme ist nur, wenn man schweigt, wird man auch nicht glücklich. Also egal wie man es macht, es kann nur falsch sein. Glücklich wird man damit nicht, zumindest in der Firma nicht, außer man ist schon ewig da. Als „Neuer“ allerdings hast du keine Chance. Ziehen wir doch mal Bilanz, alle die bis jetzt gegangen sind waren mal gerade 6 Jahre oder weniger da. Die Gründe brauche ich ja nun mittlerweile nicht mehr aufzählen.

Leider ändert das Weglaufen ja nichts.

Eigentlich kann man sich über den neuen Chef ja nicht beschweren außer, dass er ein absoluter Workaholic ist und man dadurch das Gefühl bekommt das man mit ihm nicht reden kann. Er beziehungsweise immer so gestresst ist, dass man nie richtig Zeit hat zum Reden, über Sorgen und Probleme. Die Firma muss laufen und als neuer Chef steht man unter Druck, unter Beobachtung und der will alles richtig machen. Kollegen leiden aber darunter, weil sie einfach die Klappe halten. Das habe ich nun davon. Weil ich irgendwann aufgegeben habe und nichts mehr gesagt habe, bin ich jetzt krank. Toll oder? Nee, nicht wirklich.

Ich weiß gar nicht genau wie lange ich schon so drauf war.

Ich konnte ja echt nicht mehr abschalten, hab nur an die Arbeit gedacht. Lag heulend im Bett und habe mich jeden verdammten Tag aufgerafft und bin wieder dorthin. Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. Das kann doch nicht das Leben sein, wenn man nur noch unglücklich zur Arbeit fährt oder?! Ich habe ja nun meine Quittung gekriegt. Jetzt kommt wieder der Spruch: „Such dir doch was Neues!“ Das kann es doch aber nicht sein. Wie ich ja immer wieder feststellen muss, werden ja die Leute krank, weil das Klima/Umfeld auf der Arbeit nicht passt. Die Leute haben Angst, weil es eben Kollegen gibt die ihr Hirn nicht einschalten und gar nicht überlegen, was sie sagen. Was sie bei den Leuten mit ihrem Verhalten anrichten, interessiert gar nicht.

Mein Fazit zu dem heutigen Beitrag:

Arbeit macht uns krank.

– Generation X (bis Bj.1979), kennt es nicht anders -wenn du Kohle haben willst, musst du Abstriche machen-

-weil wir den Mund nicht aufmachen und sagen was uns stört, beziehungsweise nicht sagen, was schief läuft-

-wir reden einfach zu wenig, KOMMUNIKATION ist das Zauberwort-😉

Was können wir also tun?

Genau, wir müssen wieder lernen. Wir müssen lernen zu reden und wir müssen unsere Denkweise ändern. Denn ich denke, nur so kann man etwas ändern. Ja ich weiß, dass ist schwer. Es ist ein Prozess und das braucht Zeit. Wir sollten lernen zu verstehen, dass ein Job nicht alles ist. Klar ist Geld verdienen wichtig, aber Familie und Zeit für sich zu haben ist viel wichtiger. Das ist so selten geworden.

Wann ist das eigentlich passiert, dass die Menschen so geworden sind?

Warum denken, die meisten nur an sich?

Warum ist es nicht mehr selbstverständlich jemandem zu helfen, wenn es jemandem schlecht geht?

Warum rennen alle nur an einem vorbei und gucken blöd, anstatt zu helfen?

Was ist nur aus den Menschen geworden und warum?

Warum gibt es nur noch wenige Menschen, die nett, freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit sind?

Der Youtuber Adventure Buddy, der übrigens von meinem Mann entdeckt und für super befunden wurde (seitdem suchten wir)😉, drückt das in seinem Video „Die Tour meines Lebens Teil 3“ super toll aus und ich kann ihm nur recht geben. Es ist traurig aber wahr. WARUM das so ist, verstehe ich nicht.

Vielleicht habt ihr ja eine Antwort darauf. Schreibt mir, egal wo. Ich freu mich 😉

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