dear diary

Gute Tage, schlechte Tage Teil 2

So wieder fast eine Woche rum.

Ich weiß gar nicht wo die Zeit immer so schnell hin geht. Seit ich krank bin – gut am Anfang noch nicht so -, aber so die letzten Wochen, vergehen wie im Flug. Ständig habe ich was zu tun und schaffe nicht mal alles. Liegt wohl auch an meinem Befinden, aber trotzdem. Geht euch das auch so? Spaßhalber habe ich schonmal zu meinem Mann gesagt:

„Wie habe ich das gemacht, wo ich noch arbeiten war?“

Wenn ich so sehe wie die Tage so vergehen, habe ich eigentlich gar keine Zeit zum arbeiten 😉 Ja, klingt doof, aber ständig ist was los und was zu tun. Nächste Woche ist es schon wieder soweit und ich muss zum Arzt. Da krieg ich jetzt schon wieder die Krise. Ich weiß, ich soll mich nicht verrückt machen. Es kann doch nicht sein, dass die vier Wochen schon wieder rum sind. Gerade habe ich doch noch gedacht, dass ich Ruhe habe. Jetzt muss ich wieder dahin und meinem Kopf und meinen Gedanken geht es dabei gar nicht gut.

Hinzu kommt, dass ich am Mittwoch noch mit meinem Sohn zur Chirurgie muss. Das sind zwei Tage hintereinander, die ich raus muss. Unter Menschen muss. Das macht mich jetzt schon ganz verrückt. Warum krieg ich das nicht auf die Reihe? Ist doch was ganz Normales. Ob das irgendwann auch wieder besser wird? Langsam zweifele ich wirklich daran. Ist doch komisch, dass ich mich hier zu Hause sicher fühle. Mittlerweile kann ich sogar ohne Angst in den Garten gehen oder die Mülltonnen rausstellen. Alles andere jedoch, will sich beim besten Willen nicht einstellen.

Ich merke auch, dass ich mit den Gedanken schon wieder viel zu viel bei den Terminen bin.

Meine Haut fängt überall an zu jucken und im Gesicht bekomme ich so eine Art Ausschlag, an ein paar Stellen. Sieht nicht so eklig aus, wie es klingt.😉 Habt ihr auch sowas oder sowas ähnliches? Allein daran merke ich schon, dass ich wieder zu viel denke. Selbst wenn mir das gar nicht so bewusst ist und ich eigentlich der Meinung bin, dass es mir gut geht. Essen kann ich dann auch ganz schlecht, weil einfach der Appetit nicht vorhanden ist. Komisch wie der Körper manchmal so reagiert.

Vielleicht mach ich mir auch zu sehr Druck.

Ich habe jeden Tag so viel vor. Dabei bleibts dann aber auch. Liegt das an den Kindern? Ist man als Mama zu sehr abgelenkt? Ich meine man hat ja doch einiges zu tun, auch wenn sie eigentlich ja schon „groß“ sind. Da sind aber Hausaufgaben, Lernen und so weiter. Momentan bin ich ja mal wieder dran mit meinem Sohn Mathe zu pauken. Her je, dass braucht ja schon ne kleine Ewigkeit, bis ich mich da wieder reingefunden habe. Wenn ich es dann wieder weiß, muss ich ihm es dann noch beibringen. Wäre ja alles nicht so wild, wenn er nur nicht so faul wäre.

Ja gut, er ist 15 und da ist eh alles scheiße. Er ist aber nicht dumm, er hat nur keinen Bock und dann sitzen wir zu Hause und lernen. Habt ihr auch pubertäre Kinder zu Hause? Manchmal ist das ja echt süß. Wie sie sich verhalten, wie erwachsen sie manchmal schon denken. Aber wenn es um das Thema Schule oder helfen hier zu Hause geht, ist es echt schlimm. Da frag ich mich dann immer, ob wir früher auch so waren. Geht euch das auch so? Eigentlich finde ich ja, dass Jungen ziemlich chillig sind, meine Kleine ist da schon nen Zacken schärfer 😉.

Nun, hat seit circa einer Woche

unsere Minna (Geschirrspüler) endgültig den Geist aufgegeben. Ihr könnt euch vorstellen, wie begeistert alle sind. Denn wir spülen momentan wieder ganz old School mit Hand. Jeden Tag dieselben Diskussionen: „Oh muss das sein“ oder „Ich hab aber kein Bock“ oder heute „Ich hab aber in der Schule heute schon gespült und abgetrocknet“. So schön. 😊 Ich muss ja sagen, ich spüle ja, aber es kann mir zumindest einer helfen und abtrocknen oder?! Zugegeben, man ist schon ganz schön verwöhnt, wenn man immer eine Minna hatte und nun gerade nicht mehr. Aber wenn man jeden Tag spült, ist es gar nicht so schlimm. Schließlich gibt’s bestimmt auch noch Leute, die sowas gar nicht besitzen und auch nicht dran sterben 😉 Morgen muss ich wieder zur Therapeutin, da dürfen dann der Herr des Hauses und die Kiddies Spülhände kriegen.

Hab ich euch schon erzählt gehabt,

dass ich mir ganz oft zu Hause über vor komme? Also im Sinne von, sie sind es leid mich zu sehen und dass ich immer da bin. Ja ich glaube schon. Es ist aber echt kurios. Meine Tochter war immer da, wir hatten Mädels Abende, haben zusammen gekocht, gebacken, waren einkaufen, was halt Mädels so machen. Nun bin ich zu Hause und von meiner Tochter ist nichts mehr zu sehen.

Die kommen beide zusammen von der Schule und sagen nicht mal „Hallo“. Die Taschen werden in die Ecke geschmissen, dann wird sich hingesetzt und dann, ja natürlich sitzen sie an ihren Handys. Jetzt denken viele, ja dann sag doch was. Leute, ich habe sogar schon den Router rausgezogen. Nicht mal das haben sie gemerkt, da verbraten sie lieber ihr Datenvolumen. Naja nach den Hausaufgaben und dem Essen sind sie dann ratz Fatz nach oben verschwunden und werden nie wiedergesehen. Es sei denn sie wollen was. 😉

Ich meine sie sollen mir ja nicht,

den ganzen Tag auf der Pelle hängen. So kann ich eben auch MEINE Dinge tun. Das konnte ich ja vorher nicht. Da habe ich dann den Kindern zuliebe eher verzichtet. Man hat ja als arbeitender Elternteil immer ein schlechtes Gewissen, wenn man solange nicht da ist. Oder ging nur mir das so?

Mein Mann war die Woche

auch noch krank zu Hause und ich dachte wir könnten mal noch was zusammen machen. Selbst der hat keine Lust und macht lieber sein Zeugs. Übertreibe ich? Ich dachte aber wirklich, wenn die Kiddies in der Woche früh im Bett sind, haben wir mal Zeit für uns.

Da könnte man sich doch ein oder zwei schöne Abende machen oder nicht?

Sonst beschwert er sich immer, dass wir zu wenig zeit füreinander haben. Jetzt hätten wir sie mal und was passiert? Er macht lieber Dinge für sich. Was ist hier los? Bin ich so schlimm? So unerträglich geworden? Das ist typisch Mann oder? Immer erst meckern und wenn man es denn mal könnte, wieder nicht wollen. Ich rede jetzt nicht von Sex, aber einfach mal einen schönen gemütlichen Abend verbringen. Ist das denn zu viel verlangt????

Kann man es denn keinem recht machen?

Sowas regt mich dann wieder auf. Ich verstehe, dass das vielleicht anstrengend ist, wenn ich immer da bin. Das ist aber nun mal so. Manchmal habe ich das Gefühl, meine Krankheit wird vollkommen verdrängt. Nur damit sie keine Rücksicht auf mich nehmen müssen. Wir haben ja oben noch ein Zimmer frei, vielleicht sollte ich mir das als Arbeitszimmer (für den Blog) und Rückzugsort zurecht machen. Dann sehen sie mich nicht dauernd und ich habe nicht ständig die negativen Gedanken.

Seht ihr, vielleicht sind es nur wieder meine Gedanken.

Aber so wie ich es schreibe geht das hier ab. Da kommt dann unweigerlich das Gefühl hoch, dass ich mich aufdränge. Ich frage ja auch nicht mehr, weil ich das Gefühl nicht haben will. Von ihm kommt dann nur: „Wir sitzen doch hier zusammen, also machen wir doch was zusammen.“

Ähm nein, tun wir verdammt nochmal nicht.

Wie ist das denn bei Euch? Wie gehen denn eure Leute mit eurer Krankheit um? Ich liebe meine Kinder und ich liebe auch meinen Mann, aber dieses Verhalten kotzt mich an. Also sagt mir bitte, wenn es nur meine Gedanken sind und ich einfach nur übertreibe. Ich weiß das könnt ihr nicht, weil ihr es nicht erlebt. Aber wie gesagt, ich schreibe so wie ich es erlebe. Das Thema werde ich mal morgen bei der Therapeutin ansprechen, mal gucken was sie dazu sagt. Ich werde euch dann berichten.

Den Gedanken mit dem Zimmer werde ich mal behalten und nicht in eine Ecke schieben. Das klingt eigentlich nach einer guten Idee. Was meint ihr? Wie zieht ihr Euch zurück? Oder erlebt ihr solche Dinge gar nicht?

Wie immer ihr Lieben, schreibt mir egal wo! Ich freu mich drauf 😉

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