Engelchen und Teufelchen
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Engelchen und Teufelchen auf den Schultern

Ich habe letztens bei der lieben @ichbins.vera, einen Beitrag bei Insta über Engelchen und Teufelchen auf den Schultern gesehen und muss sagen ich kenne das auch. Zur genüge, jeden Tag muss ich mich mit den beiden auseinandersetzen. Kennt ihr das auch?

Furchtbar ist das.

Nein wirklich, wie soll mein Kopf da aufhören ständig zu denken und vor allem alles kaputt zu denken.

Zum Beispiel die Sache mit meiner Schwester. Wir hatten ja am Wochenende Geburtstag von meiner Tochter und wir hatten sie und ihre Männer eingeladen. Sie kam aber allein und blieb auch nicht so lang. Engelchen sagt, dass ist nicht schlimm. Teufelchen hält aber stark dagegen und sagt: „Naja sie hätten ja alle kommen können und nun heißt es keine Lust. Dann wird das ja wieder nichts.“

Dann kam noch eine Nachricht,

dass zu viel passiert ist und es nie wieder so wird wie es mal war. Obwohl wir doch von vorne anfangen wollten. Engelchen sagt: „Alles gut Ines, kümmere dich darum, dass es mit deiner Schwester besser läuft.“ Ja aber das Teufelchen haut ganz andere Dinge raus: „Ja sind sie wirklich so nachtragend. Wie meint sie das denn jetzt? Kann sie auch nicht vergessen und hält mir immer noch was vor? Wird das denn überhaupt was mit der Versöhnung oder beruht das vielleicht nur wieder auf Einseitigkeit.“

Es ist schlimm.

Kann ich es nicht einfach dabei belassen. Ich will mich doch nur auf mich und meine Schwester konzentrieren und doch haut das Teufelchen immer dazwischen. Auch wenn ich jemandem versprochen habe, mich da nicht rein zu denken, aber was soll ich denn mit solchen Nachrichten anfangen. Engelchen und Teufelchen machen mich wirklich fertig.

Nachricht:
„Es wird nie ein gutes Miteinander sein. Dazu ist zu viel passiert.  Wir werden nie eine große, glückliche Familie sein. Ich würde mir das sehr wünschen glaub mir.  Aber unsere Männer werden sich nun mal nie aufeinander freuen. Es ist wie es ist.“
Sie sagt,

WIR beide fangen von vorne an. Also versuche ich jetzt auf das Engelchen zu hören und lasse mir bei der Sache nicht mehr vom Teufelchen reinreden. Ja ich weiß, dass wird nicht einfach. Alle die ständig mit Engelchen und Teufelchen zu tun haben, wissen was ich meine.

Wie mache ich das aber,

bei der Sache mit dem Networkmarketing? Ist nämlich das gleiche Spiel. Engelchen sagt, du schaffst das. Hab keine Angst, du kriegst das hin. Ja es ist was Neues, aber probiere es. Schaden kann es dir nicht. Jetzt kommt das Teufelchen und sagt, lass es sein. Jeder erzählt dir was anderes, du gibst nen Haufen Geld aus und am Ende wird es dann doch nichts. Du schaffst das nicht, denn du bist nicht klug genug und außerdem was soll dein Mann oder deine Freunde denken, wenn du es nicht schaffst. Dann heißt es wieder, war ja klar, dass sie es nicht auf die Reihe bekommt.

Was soll das?

Engelchen und Teufelchen treiben mich in den Wahnsinn. Wenn ein Mensch, so wie ich es bin (und davon gibt es bestimmt viele) sich ständig mit den beiden rumschlagen muss. Wie bekommt man das auf die Reihe? Ich kann doch meinen Kopf nicht einfach ausschalten. Keine Ahnung was ich tun kann. Ich möchte Geld verdienen und das möglichst von zu Hause, denn ich fühle mich vom Kopf her noch immer nicht in der Lage, einen „normalen“ Job auszuüben. Auch wenn mir das keiner glaubt und alle nur denken, ich wäre zu faul zum Arbeiten. Seht ihr, da sind sie schon wieder. Engelchen Und Teufelchen können mich nicht mal beim Schreiben in Ruhe lassen.

Wie macht ihr das denn?

Überwindet ihr euch einfach oder lasst ihr euch durch andere motivieren und lasst euch den gewissen Schubs geben? Ich kann doch nicht jedes Mal zu meinem Mann zum Beispiel rennen, wenn ich mich mal wieder schlecht fühle und denke ich bekomme nichts auf die Reihe. Mein Mann steht hinter jeder Entscheidung die ich treffe, aber dennoch denke ich ab und an, dass er denkt, ich schaffe es nicht. Ist Blödsinn, ich weiß, aber da hat das Teufelchen scheinbar wieder die Oberhand.

Komischerweise ist es bei allem so was ich mache.

Engelchen und Teufelchen sind immer mit am Start. Wenn ich was posten will, überlege ich ständig, ob ich das machen soll und hinterfrage ob es die Leute überhaupt interessiert. Schwachsinn, denn ich weiß ganz genau, dass ich nicht jeden erreichen kann und das will ich auch gar nicht. Ich habe soviel Follower bei Instagram, die meisten interessieren sich gar nicht, was ich mache oder schreibe. Was nutzt mir denn die hohe Anzahl an Follower, wenn ich dadurch trotzdem nicht mehr erreiche. Das einzige was ich dadurch gewonnen habe, ist mehr Stress. Denn bis ich bei Insta durch bin, dauert es mittlerweile über eine Stunde und das auch nur, wenn ich schnell durchscrolle.

Das bin aber nicht ich.

Denn ich bin jemand, der Beiträge liest – komplett und nicht nur ein Herzchen gibt. Ich habe einige Leute, bei denen ich nichts verpassen will und wo es mich auch wirklich interessiert, was sie so durchmachen und erleben. Jetzt bei der hohen Anzahl von Followern, habe ich regelrecht Angst, dass ich was verpasse, von meinen Lieben, denen ich folge. Stattdessen sehe ich nur Babys, Schwangere, Loops und unechte, mit Filter zurecht gemachte Menschen. Nichts gegen Schwangere und Babys, aber ich bin da raus.

Mit 42, ist man froh,

dass alles hinter sich zu haben. Man freut sich das die Kinder groß sind und gerade jetzt, mit Abschluss der Schule und dem Beginn der Ausbildung meines Großen, entdeckt man so viele neue Dinge bei den Kindern. Sie fangen wieder neu an, ein ganz neuer Lebensabschnitt. Wenn sie dachten, das Schlimmste hinter sich zu haben, merken sie jetzt, warum wir Eltern geschimpft haben, über den Job, den Stress, das ganze Erwachsensein. Sie merken endlich, dass wir nicht nur schlechte Laune hatten. Nein sie erleben diesen neuen, anderen Stress jetzt auch und fangen an zu verstehen. Das finde ich toll.

Klar habe ich meine Kinder geliebt,

als sie klein waren, aber jetzt ist es wirklich toll, dass alles zu sehen. Vor allem auch zu merken, dass man doch einiges richtig gemacht hat. Obwohl Engelchen und Teufelchen da auch wieder streiten. Mein Großer hat ja jetzt zum ersten Mal Berufsschule und nach dem ersten Tag, sagte er: „Mama, ich bin wieder alleine. Niemand spricht mit mir.“ Da blutet mir als Mama das Herz. Klar es ist der erste Tag gewesen und mein Sohn ist extrem schüchtern, aber das Teufelchen, schlägt gleich wieder volle Kanne zu.

„Tja, hättest du ihn mal besser erzogen,

ihn selbstbewusster erzogen, dann hätte er diese Probleme jetzt nicht. Da du aber selbst so ein Angsthase bist und kein Selbstwertgefühl hast, musste es ja so kommen.“ Boah, wie mich das nervt. Ja mein Sohn ist 16, trinkt selten bis gar kein Alkohol, raucht nicht, nimmt keine Drogen. Ist meistens ehrlich und kommt mit seinen Sorgen und Nöten auch zu mir, um sich eine Meinung zu holen oder einfach nur zu reden. Teufelchen, was bitte ist falsch daran? Ich persönlich würde jetzt sagen, alles richtig gemacht oder nicht?! Da träumen doch alle Eltern von oder sehe ich das falsch?

Er hat erzählt,

dass die meisten in seiner Klasse (alles Jungs), alle nur am Saufen sind und sich auch dementsprechend verhalten. Ich meine, was bringt einem das denn? Klar ich kenne das auch von früher, gerade wenn man aufm Dorf aufwächst. Mittags aber schon anfangen mit saufen und dann das komplette Wochenende, wenn es geht. Nein Teufelchen, tut mir leid, aber dann habe ich meinen Sohn lieber so. Schlimm ist in der heutigen Gesellschaft aber, dass wenn du nicht mitmachst (Gruppenzwang), du außen vor bist. Man ist dann eben nicht cool genug und ist langweilig. Bla Bla Bla.

Klar soll er ausprobieren,

er kann Alkohol trinken, rauchen, was weiß ich. Nur bei Drogen aller anderen Art, hört bei mir der Spaß auf. Sorry, aber ich habe Menschen erlebt –  früher, wie die drauf sind und das geht gar nicht. Also Engelchen und Teufelchen, was wollt ihr von mir?

Ich für meinen Teil bin mega stolz,

auf meinen Sohn. Er hat einen Schulabschluss, Durchschnitt 2, er hat ne Ausbildung angefangen und gibt sich Mühe. Wir wissen alle, dass das erste Lehrjahr beschissen ist. Er geht zur Schule und bekommt auch das auf die Reihe. Desweitern macht er seinen Führerschein, wo er an manchen Tagen noch nicht begriffen hat, dass dieser wichtig ist. Dies ist aber ganz normal für mich, denn es prasselt gerade soviel auf ihn ein, da will man auch mal faul sein und nicht dauernd vernünftig. Ich verstehe das, sie können nicht alles auf einmal lernen und gleich beherrschen. Konnten wir auch nicht, wenn wir ehrlich zu uns selbst sind.

Also Engelchen und Teufelchen,

lasst mich doch bloß mal in Ruhe und geht mir nicht ständig auf die Nerven. Ja ich habe viel Angst Fehler zu machen und zu versagen, aber wie sagte meine Therapeutin damals, ich habe immer alles hingekriegt. Das habe ich auch, also bleibe ich bei meinen #Mutausbrüchen. Habe keine Angst, jeden Tag 270 km zu fahren, auch wenn mir das Teufelchen ständig Angst machen will. Vor allem auf der Autobahn. Ich ziehe das durch, zum einen auch, weil ich es muss und zum anderen, weil ich weiß, dass ich es kann und schaffe. Es sind ja nur zwei Wochen und nächste Woche werde ich von meinem Mann unterstützt, also alles gut.
 

Fahrt ihr gern Auto?

Ich eigentlich schon, zumindest vor meinem Zusammenbruch. Dann kam die Zeit, wo ich Angst hatte vorm Auto fahren. Denn ich war sehr aufgewühlt und unkonzentriert, hatte also Angst einen Unfall zu bauen oder das sonst was passiert. Mittlerweile geht es wieder und ich habe gerade auch nicht wirklich eine Wahl. Also ist es ganz gut für mich, denn so verliere ich vielleicht die Angst vorm Auto fahren komplett. Man soll ja die Hoffnung nie aufgeben, auch wenn Teufelchen gerade schon wieder ansetzen wollte. Nein, der kann jetzt mal die Schnute halten.

Das könnte jetzt noch unendlich weitergehen,

wie die zwei mich täglich tyrannisieren, aber ich will hier nicht den Rahmen sprengen. Ich möchte mich nicht mehr ständig runterziehen lassen. Von daher würde ich mich sehr über Tipps und Tricks freuen, wenn es euch auch so geht. Lasst ihr Engelchen und Teufelchen auch jeden Tag miteinander kämpfen? Wie geht ihr damit um? Schreibt es mir, ich freue mich sehr darüber.

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