Eine Frau, mutig und entschlossen.
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Eine Frau, mutig und entschlossen

Teil 2

Die Geschichte geht weiter. Auf dem Geburtstag ihres Mannes wird gespielt, Monopoly. Beim Spielen, wird wieder auf ihr rumgehakt und ihr das Gefühl gegeben sie ist an allem schuld. Auf einen Satz ihres Mannes antwortet sie dann plötzlich: „Ja, ich bin es ja gewohnt“. In diesem Moment steht der Mann auf und geht bockig ins Schlafzimmer. Kurze Zeit später geht sie hinterher und stellt ihn zur Rede. Eine Frau, mutig und entschlossen.

Er begreift einfach nicht,

dass alle drei immer ihr die Schuld für alles geben und das tut ihr verdammt weh. Da ist sie dann obwohl sie stark sein wollte in Tränen ausgebrochen. Die Tochter versucht zu trösten. Er geht zu der Frau und will wissen was los ist. Sie will aber nichts sagen, da er ja Geburtstag hat. Dennoch besteht er darauf und so kam es das sie anfing zu reden. So wie sie es sich vorgenommen hatte.

Alles ließ sie alles raus,

denn sie ist eine Frau, mutig und entschlossen. Sie weinte dabei, war wütend und er sah sie nur an und verstand es nicht. Dieses Gefühl hatte sie zumindest. Sie redete und redete. Sie sagte ihm, dass sie sie nicht mehr als Paar sieht, sondern nur noch als Vater und Mutter. Er macht sein Zeug, beachtet sie kaum noch und als Paar machen sie gar nichts mehr. Handys und PC kommen zuerst, dann kommt der Job und das wars. So will sie nicht mehr leben. Er sagte, er liebt sie und er will sie nicht verlieren. Allerdings glaubt sie ihm nicht mehr, denn er sagt kaum was zu dem was sie sagt.

Zwei Stunden später,

schreien die Kinder nach Hunger. Sie reißt sich wie immer zusammen. Danach gibt’s Filmeabend. Zwischendurch höre ich nur wie der Mann zum Sohn sagt, Mama will das ich alle Accounts lösche. Direkt ist sie wieder, traurig und wütend zugleich. Sie hatte nicht verlangt, dass er alles löscht. Aber diese Spiele sind Beziehungskiller, weil man permanent dran sein muss. Das beschäftigt sie dann den ganzen Abend.

Eine Frau, mutig und entschlossen

Irgendwann gehen sie zu Bett und sie traut sich noch mal etwas zu sagen. Denn sie hatte wieder das Gefühl vermittelt bekommen, dass es ihre Schuld ist, dass er alles löschen muss. Das wollte sie nicht auf sich sitzen lassen. Er verstand dies aber nicht und so kam es wie es kommen musste. Sie wurde lauter, da sie wollte das er versteht wie sie es meint. Er tat es aber nicht, keine Ahnung ob er nicht richtig zugehört hatte. Auf jeden Fall behaarte er auf seine Meinung und fing so heftig an auszuflippen, aufs Bett zu hauen und rumzuschreien, dass ihr Sohn runter kam um sie zu retten.

Sie war zu Tode erschrocken,

denn so ein Verhalten kannte sie ja schon aus ihrer Vergangenheit. Wahnsinnige Angst um ihre Kinder trieb sie hoch, um ihren Kindern die Angst zu nehmen. Gleichzeitig schrie sie ihn noch an, dass es toll ist das er den Kindern so eine scheiß Angst einjagt. Denn sie wusste wie sich die Kinder in dem Moment fühlten. Denn genau das hatte sie als Kind zur Genüge erlebt und diese Angst wollte sie ihren eigenen Kindern niemals zumuten. Jetzt war es geschehen und das beschäftigt sie noch immer. Später wurde sich versöhnt, aber dieses Verhalten lies ihr keine Ruhe. Sie ist eine Frau, mutig und entschlossen.

Seine Sprüche von ihm

„er möchte seine Ruhe haben“ oder „wir sehen uns zu oft“. Auch diese liesen ihr keine Ruhe. Was soll das? Sie denkt, wenn man seine Ruhe haben will, darf man keine Familie haben. Sich zu oft sehen? Als sie arbeiten war und sie sich wenig gesehen haben, gab es nur Stress, jetzt ist sie zu Hause, so wie er es wollte und es ist auch nicht richtig. Wie bitte kann sie es denn richtig machen? Sie ist verzweifelt, aber eine frau, mutig und entschlossen.

Abends redet sie noch mit ihrem Sohn,

fragt ob es ihm gut geht, was er gefühlt hat. Denn sie weiß genau wie es sich für ihn angefühlt haben muss. Der Sohn sagte er hatte Bilder im Kopf, wie er sie zusammenschlägt, blutig und er wollte seine Mutter retten, helfen. Er hatte Angst um sie. Am nächsten Tag redete sie noch mit ihrer Tochter, da sie Angst hatte ihr ging es genauso. Aber die Tochter hatte Angst, aber nicht das der Mann sie schlägt.

Diese Sätze bringen sie zum Weinen.

Er hat sie nicht geschlagen, aber dieses Verhalten kennt sie und sie hat einfach nur Angst. Sie schämt sich dafür, dass sie ihre Kinder nicht davor beschützen konnte, obwohl sie sich das immer geschworen hat. Jetzt sitzt sie hier und fragt sich, was sie tun soll. Sie hat Angst das sowas nochmal passiert. Aber sie will sich auch nicht verstellen, sie will endlich wieder glücklich sein, leben, Spaß haben, das Gefühl haben begehrt und geliebt zu werden. Keine Angst und Schuldgefühle mehr. Sie ist nicht nur eine Mutter und Hausfrau – NEIN sie ist auch eine Frau und sie will auch wie eine Frau behandelt werden, eine Frau, mutig und entschlossen.

Einen Tag später beschloss sie,

nochmal mit ihrem Mann zu reden. In Ruhe, ohne schreien und ausflippen. Denn sie fand keine Ruhe. Ihr Kopf ratterte und sie war ständig am Grübeln. Eine Frau, mutig und entschlossen trat sie ihm nochmal gegenüber. Alle Gedanken die sie im Kopf hatte, hatte sie aufgeschrieben und ihm auch alles, wirklich alles gesagt. Danach fühlte sie sich endlich besser. Der Mann sah es ein, sagte es täte ihm leid und dass er sie liebt und niemals verlieren will. Er möchte sein Verhalten ändern, mehr für sie da sein. Sie behandeln wie eine Frau und sie lieben wie eine/seine Frau.

Die Frau war stolz auf sich,

dass sie sich getraut hat alles zu sagen. Trotz der Angst die sie hatte, aber sie hat es getan. Jetzt fühlt sie sich besser, ihr geht es wieder besser und sie kämpft weiterhin jeden Tag darum nicht wieder in alte Muster zu verfallen. Sie will für sich einstehen. Eine Frau, mutig und entschlossen. Glücklich sein, tun was sie möchte und nicht mehr nur funktionieren müssen und das tun, was die Familie will.

Sie schafft das, denn sie ist eine Frau, mutig und entschlossen.

Kennt ihr solche Gedanken und Gefühle oder habt es selbst erlebt? Ich würde mich freuen, wenn ihr es mit mir teilt, denn wir sind nicht allein.

 
 

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