mein Kind
talk about it

Danke, für die Erkenntnis…

Heute hat mir jemand,

den ich schon lange kenne gesagt, vergiss das letzte Jahr und schau nach vorne. Und ich wollte ihm antworten: „Wie kann man etwas vergessen, wenn man als Mutter ständig an was erinnert wird? Wenn mein Kind an Drogen gerät, total abstürzt und dir jede Woche erzählt, dass er sterben will und keine 27 wird. Wenn er dir erzählt, dass das Leben scheiße ist und er nicht leben will. Wie gehst du als Mutter damit um, wenn mein Kind sich umbringen will?“

Aber ich habe es ihm nicht geschrieben,

weil er auch Vater ist und ich ihn damit nicht belasten will. Dennoch frage ich mich seit letztem Jahr, warum es mir immer wieder schlecht geht und es einfach nicht besser wird. Ich denke das hier, spielt dabei eine große Rolle und deswegen schreibe ich es auch, damit ich es mal ausgespreche und somit aus meinem Kopf bekomme. Ein großes Dankeschön an denjenigen, der mich drauf gebracht, auch wenn ich hoffe das er das hier nicht liest.

Also weiter im Text.

Ja, wir hatten beide ein hartes Jahr, aber mir ist grad bewusst geworden, dass mein Gedankenkarussell wahrscheinlich deswegen nicht stillsteht, denn es ist mein Kind, mein Eigen Fleisch und Blut, mit dem ich stundenlang in den Wehen lag. Ich frage mich immer, was habe ich falsch gemacht. Durch meine eigene Kindheit / Vergangenheit habe ich mir immer geschworen, dass meine Kinder nie das durch machen müssen, was Ich selbst durch machen musste und ich denke, ich habe das ganz gut hingekriegt. Ja okay, ich gebe ja zu, vielleicht habe ich sie stellenweise zu sehr umsorgt, aber wenn ich mir andere Kinder in der Generation Z so angucke, sind sie doch ganz gut gelungen. Sie wissen was Bitte und Danke ist, sie sagen guten Tag und auf Wiedersehen und wissen das arbeiten, arbeiten ist und man nicht für 30 Stunden die Woche 4000 Euro verdient.

Ja, mein Kind hat scheiß Prüfungsangst

und die erste große Liebe ging den Bach runter, aber das haben wir doch alle durch. Warum ist es für ihn so schwer? Ganz oft frage ich mich, ob es daran lag, dass sie zusammengewohnt haben. Ich meine, wer hat denn schon mit seiner ersten großen Liebe zusammengewohnt? Also ich nicht, ich war damals 14, jaja kein Urteil bitte, aber wir waren damals auch mehr oder weniger drei Jahre zusammen. Klar tut es weh und die erste Liebe vergisst man nicht, aber warum ist es für ihn so schwer? Ich bilde mir ein, weil sie zusammengewohnt haben, aber wenn ihr euren Senf mal dazu geben wollt, bitte ich bin ganz Ohr.

Er hat gelitten,

so wie jeder leidet, aber es ist jetzt über ein Jahr her, es muss doch mal aufhören, zumindest nachlassen. Aber gefühlt tut es das nicht und er hat gute und schlechte Tage. Ständig kreist in meinem Kopf ‚geht’s ihm gut, wird er weiterleben, wird er sich erholen‘ und das zieht mich als Mom runter. Wohl viel mehr als ich mir eingestanden habe, denn wie gesagt es ist mein Kind und ich will das es meinen Kindern gut geht.

Jeder hat mal schlechte Tage,

aber diese, ich nenne es jetzt mal Angst, ist ja doch sehr präsent und ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn er auszieht. Oh ja, er will ausziehen, kann er ja, soll er ja, er ist 21, hat einen festen Job, der gut bezahlt ist, also warum nicht. Aber mein Gedankenkarussell steht dennoch nicht still. Meine Güte ich bin auch früh ausgezogen, dass ist okay und Sorgen werde ich mir immer machen, dass ist auch normal.

Was ich sagen will,

ich bin grade so happy, irgendwie erleichtert über diese Erkenntnis, denn man will ja als Eltern, dass die Kinder es besser machen und dass sie uns überleben und sie glücklich sind. Davon sind wir noch ein Stück weit entfernt, aber meinem Gedankenkarussell, meinem Kopf, der nie stillzustehen scheint, seit letztem Jahr, hilft das grade ungemein. Die ganze Zeit denke ich, ich bin kaputt, ich bin krank, obwohl die Ärzte mich mehrfach durchgecheckt haben. Vielleicht bin ich auch kaputt, wer ist das nicht. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, der eine mehr, der andere weniger.

Nur diese ganze Angst,

die ich seit Monaten habe und ich mich ständig frage, wo das herkommt und wann es endlich aufhört, ist grade im Moment komplett weg. Keine Ahnung, ob es so bleibt und ja es hört sich für einige vielleicht auch total bescheuert an, aber ich habe immer gedacht, ich bin bekloppt, ich bilde mir Dinge ein, Schmerzen, Gedanken und ich dachte ich drehe bald durch. Egal was ich auch getan habe, es ging drei Tage gut, dann wieder schlecht, ohne ersichtlichen Grund.

Ich habe, so wie gestern Nacht,

einfach dagesessen und hatte plötzlich Herzrasen, einfach so, ich wollte nur ins Bett und ich wusste nicht woher es kam. Wenn ich darüber nachdenke, kann ich nicht mal sagen, dass ich an was Spezielles gedacht habe. Es gab aber eine Sache, ich habe mein Kind noch gesehen. Oh Gott das klingt so böse, wenn ich das so schreibe, aber er ist meine Hauptsorge und mein Kopf weiß das. Dreht er deswegen durch? Also mein Kopf, nicht mein Kind, der im Übrigen weg von den Drogen ist, nur für Leute die es interessiert.

Was soll ich denn jetzt damit anfangen?

Ja ich bin froh über diese Erkenntnis, aber wie hilft mir das, er ist doch mein Kind und ich versuche doch ihm zu helfen, mit ihm an den Sorgen und Nöten zu arbeiten. Ich kann ihn doch jetzt nicht einfach ignorieren, damit es mir besser geht. So ein Mensch bin ich einfach nicht und so ein Mensch werde ich auch nie werden.

Schon immer,

war ich eine Löwenmama und ich weiß auch, dass ich mir schon immer Sorgen, um meine Kinder gemacht habe, ist ja wohl normal irgendwie. Aber ich habe mir schon immer viel mehr Sorgen, um mein Kind gemacht, keine Ahnung warum. Weil es das erste Kind ist, weil es ein Junge ist, ich weiß es nicht. Bei der kleinen Großen, hatte ich das noch nie so. In der Schule nicht, jetzt nicht. Wo ich mich immer schon, ab und an schlecht fühle, dass ich schon mal gesagt habe, ich will nicht, dass sie sich vernachlässigt fühlt oder so. Ihr wisst was ich meine.

Es zeigt dann wieder,

dass Frauen doch irgendwie stärker sind, ob sie es nun wollen oder nicht. Ich hoffe nur, ich konnte meinen Kopf jetzt soweit entleeren, dass es mir hilft. Ich weiß zwar noch nicht genau wie, aber ich werde es herausfinden, denn so ein Jahr wie letztes Jahr will ich definitiv nicht wiederhaben. Ich brauch was Gutes, ich brauche wieder mehr Freude im Leben, einfach lachen, tanzen, Spaß haben und nicht ständig grübeln, nachdenken, Sorgen haben und wie auch immer man es noch nennt.

Wer hat auch solche Erfahrungen gemacht,

oder ähnliche und was hat euch geholfen oder wie geht ihr damit um? Schreibt mir alles, wie ihr euren Kopf ausstellt, wie ihr das mit den Kindern macht. Man sagt ja immer, Kinder sind anstrengend oder schwierig, wenn sie klein sind, ich kann es verneinen. Bei mir passt der Spruch „Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen“. Ja, doch, ich finde umso älter sie werden, umso größer werden die Probleme. Also scheut euch nicht, schreibt einfach drauf los, ich danke euch.

P.S.

Hiermit möchte ich darum bitten, etwaige Rechtschreibfehler NICHT zu kommentieren. Ich bin auch nur ein Mensch, ich mache Fehler. Das ist kein Makel, sondern menschlich.

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