Ängste
talk about it

2024 Ängste, Schmerzen, Unsicherheiten…Teil 1

Achtung:

Ich will niemanden erschrecken, ich will aber auch niemanden triggern, deshalb lesen auf eigene Gefahr. Alle die ein Problem mit Sucht, Zwangsgedanken, Ängste oder ähnlichem haben und diese noch nicht im Griff haben, sollten diesen Beitrag vielleicht nicht lesen.

2023 ging es los,

mit heftigen Rückenschmerzen auf der linken Seite, was sich anfühlte, wie ein eingeklemmter Nerv. So wie die meisten Menschen heutzutage bin ich nicht gleich zum Arzt gegangen, habe mit Cremes, Sprays, Wärmepflaster, Entspannungsbäder und so weiter versucht die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Da meine Tochter ein Talent fürs Massieren hat, hat sie das gemacht und irgendwann war es auszuhalten oder ich hatte mich an den Schmerz gewöhnt. Ich bin auch zu Physiotherapeuten, zur Massage gegangen, was aber auch nicht wirklich geholfen hat. Irgendwann habe ich mich dem Schmerz angepasst, habe so gesessen, dass es nicht weh tut, was man eben so macht.

Anfang 2024

haben wir im Haus dann umgebaut. Im Mai oder Juni, ich weiß nicht mehr genau, rief dann meine Frauenärztin an. Es heißt ja immer, wenn die Abstriche machen, wir rufen nur an, wenn was nicht in Ordnung ist und dieser Anruf kam, als ich grade einkaufen war. Da es um einen HPV Test ging, war mein erster Gedanke natürlich gleich, ich habe Krebs. Naja Termin gemacht und dort wurde mir gesagt, dass der Test positiv ist und sie müssen Proben nehmen, um genau zu gucken, wie weit fortgeschritten es ist. Ein paar Wochen später hieß es dann, der PAP Test ist Stufe 3 und es muss operiert werden, aber es ist kein Krebs. Okay, Termin in einer Klinik gemacht für die Konisation, der dann im Juli war. Ich mag keine Krankenhäuser, wer mag die schon und es wurde ambulant gemacht, morgens rein, nachmittags raus. Warten ist nicht grade meine Stärke und im Krankenhaus erst recht nicht und ich war natürlich die Letzte, die operiert wurde.

Es ist alles gut gelaufen,

nachmittags konnte ich abgeholt werden und musste 2-3 Wochen ruhen, einige von euch kennen das bestimmt. Das Problem, Ruhe, entspannen und ich, das passt irgendwie nicht zusammen. Aber ich habe mir Mühe gegeben und wie bei meinem ersten Zusammenbruch 2018 wurde mir auch diese Ruhe scheinbar zum Verhängnis. Denn irgendwann hatte ich kurz nach der OP heftiges Herzrasen und ich dachte ich habe/kriege einen Herzinfarkt, was sich später als meine erste Panikattacke herausstellte. Damit nicht genug, die heftigen Rückenschmerzen kamen wieder und so heftig das mir schlecht und schwindlig wurde. Mein linker Arm wurde taub und immer wieder dieses Herzrasen.

Also hin zu meiner Ärztin,

die mir sagte, es kommt vom Rücken, alles wäre verspannt, ich soll Physiotherapie machen. Okay, habe ich gemacht, aber es wurde nicht besser. Dann zur Vertretungsärztin, weil immer wieder dieses Herzrasen kam, dazu Durchfall, Übelkeit, Schwindel und absolut keinen Appetit. Wieder wurde ein EKG gemacht und Blutdruck gemessen, dazu Blutabnahme und Stuhltest, das ganze Programm. Dort stellte sich heraus das mein Blutdruck zu hoch ist und ich habe dann Blutdrucktabletten verschrieben bekommen. Diese Einstellung dauert vier Wochen und es ging und ging nicht besser. Es ging mir trotz regelmäßiger Physiotherapie und Blutdrucktabletten nicht wirklich besser. Zwei Tage war es gut und dann wieder schlecht und das ging immer so weiter.

Ich habe mir in dieser Zeit alles verboten,

Kaffee, dazu muss ich sagen, ich war ein absoluter Kaffeejunkie, Alkohol, ungesundes Essen, ich habe keine Pille mehr genommen, nichts mehr, ich habe mir nichts mehr gegönnt und nicht mehr gelebt. Erstens um auszuschließen, ob ich irgendwas nicht vertrage, keine Ahnung, Kaffee, Pille, die sich mit Blutdrucktabletten nicht verträgt, sowas alles. Zweitens, weil ich dachte, wenn ich zu viel Kaffee trinke ist es schlecht für mich, wenn ich Ungesundes esse, ist es schlecht oder Alkohol trinke, ist es schlecht. Irgendwann war es so schlimm, dass ich nur noch Tee und Wasser getrunken habe, nicht mal mehr Cola oder sowas (könnte mir ja schaden). 

Gegessen habe ich nur noch,

damit ich überhaupt was zu mir nehme. Kleine Mahlzeiten, damit ich nicht nur trinke und auch beim Essen, wurde mir dann schlecht und schwindlig. Dadurch habe ich 13 kg abgenommen, was mich nicht wirklich störte, da ich dadurch, dass ich aufgehört hatte zu rauchen, auch viel zugenommen hatte. Ich war sooft 2024 beim Arzt, in der Notaufnahme, bei Notdiensten, weil ich immer wieder dachte, ich habe was mit dem Herzen oder was anderes Schlimmes.

Ich wurde zum Orthopäden geschickt

und der hat mich komplett durch geknackt, Strom aufgeschrieben, nochmals Physiotherapie und Tabletten, die einen so umhauen, dass man zwei Tage braucht, bis man wieder klar im Kopf ist, die aber nicht wirklich halfen. In dieser Zeit habe ich so viele Ibuprofen, Buscopan, Pantoprazol geschluckt, um irgendwie zu überleben, weil ich mir einbildete, es würde irgendwie helfen, was es nicht tat. Ich musste Auto fahren und hatte jedes Mal diese Ängste. Mir wurde urplötzlich schwindlig und schlecht und ich habe es immer auf den Rücken geschoben. Das einzige was wirklich half, waren warme Kirschkernkissen, die ich sooft auf dieser Stelle hatte, dass man die Verbrennungen immer noch sieht.

Ich fing an Übungen zu machen,

für meinen Rücken, habe mir eine Massagepistole gekauft, Faszienbälle, die mir meine Physiotherapeutin empfohlen hat, gekauft und habe gemacht und getan. Es ist mir mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen und ich muss sagen, es hat geholfen, ich möchte sogar behaupten die schlimmsten Schmerzen / Blockaden habe ich mir durch diese Übungen selbst auskuriert und es geht mit den Schmerzen besser. Ich war sogar auf Empfehlung meiner Physiotherapeutin, bei einer Osteopathin. Leute, ich kann es euch nur empfehlen, es ist der Wahnsinn. Ja es kostet, aber meine Krankenkasse zum Beispiel bezuschusst bis zu acht oder zehn Behandlungen und eine Sitzung dauert so um die 90 Minuten und man macht es anfangs nur alle zwei Monate.

Irgendwann kurz vor Weihnachten,

musste ich dann los, etwas besorgen, alleine und diese Ängste kamen wieder hoch und ich landete wieder bei meiner Hausärztin, mit einer Panikattacke. Denn mein Hirn redete mir wieder ein, ich hätte einen Herzinfarkt / Schlaganfall. Wieder EKG und Blutdruck messen, alles in Ordnung. Bis sie dann zu mir kam und sagte, es wäre durch die langen Schmerzen psychosomatisch. Ich solle vielleicht eine Therapie machen. Seitdem habe ich angefangen darüber nachzudenken und habe gemerkt, es sind wirklich Ängste, die ich habe. Ängste davor, dass mir wieder schlecht und schwindlig wird, wenn ich raus gehe, wenn ich Auto fahren muss. Panik, weil ich meine Gedanken nicht kontrollieren kann und jedes Mal, wenn es mir wo weh tut, kommen die Ängste, dass ich was Schlimmes habe.

Ich habe festgestellt,

es kommt vom Kopf. Alle Ärzte bei denen ich war, haben alle gesagt mein Herz ist in Ordnung, ich wurde in diesen Monaten komplett durchgecheckt, nichts wurde gefunden, alles ist gut. Auch wenn ich noch eine Überweisung zum HNO habe, um was zu überprüfen, aber ich bin okay, ich muss es nur noch meinem Kopf begreiflich machen. Denn wenn ich mit jemandem redete, ging es mir besser.

Ich mache Atemübungen,

wenn es mir schlechter geht, ich rede und schreibe wieder und ich muss sagen, ich konnte sogar Weihnachten ganz gut überstehen. Sogar Wein habe ich getrunken, obwohl der erste Abend schwierig war. Denn mein Kopf sagte mir, du hast deine Blutdrucktablette nicht genommen und trinkst jetzt Alkohol, das ist schlecht für dich. Meine Family hat mir geholfen und am zweiten Abend ging es besser. Für alle die Blutdrucktabletten nehmen, ich hatte es mit meiner Ärztin abgesprochen.

Außerdem

hat mir mein Sohn eine Liste gezeigt, wo ich meine schlimmsten Ängste aufschreiben soll. Quasi eine Strichliste führen, wie oft ich diese Ängste habe und wie oft sie eingetreten sind. Heute zum Beispiel kamen die Ängste, weil mir plötzlich schwindlig wurde. Was nur daran lag, dass ich meine Tage bekomme, aber mein Hirn schaltet direkt auf Alarm.

Es geht langsam augwärts

und ich bin so dankbar dafür. Ich werde auch nicht aufgeben, dass war noch nie eine Option für mich. Aber das war noch nicht alles, es geht also weiter. Wenn ihr also irgendwelche Tipps und Tricks habt, das Gehirn wieder in die richtige Bahn zu lenken, bin ich dankbar sie zu lesen. Ich habe mir schon so Stressarmbänder und Bälle gekauft (die Bälle sind wirklich gut). Also schreibt mir, auch wenn ich lange nicht hier war, würde ich mich dennoch freuen. Danke.

P.S.

Hiermit möchte ich darum bitten, etwaige Rechtschreibfehler NICHT zu kommentieren. Ich bin auch nur ein Mensch, ich mache Fehler. Das ist kein Makel, sondern menschlich.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert